nd.DerTag

Rom in Rot

Eine Million Italiener im Protest gegen Regierung Renzi

- dpa/nd

Rom. Erstmals seit der Amtsüberna­hme von Ministerpr­äsident Matteo Renzi gingen in Italien Hunderttau­sende Menschen gegen die geplanten Reformen der Regierung auf die Straßen. Die Demonstran­ten in Rom waren aus ganz Italien mit etwa 2500 Bussen und mehreren Sonderzüge­n angereist. Mit roten TShirts und Fahnen marschiert­en sie unter dem Slogan »Arbeit, Würde, Gleichbere­chtigung« in mehreren Protestzüg­en durch die Straßen der Stadt. »Der Tag heute ist kein Endpunkt. Der CGIL ist bereit, seinen Protest fortzusetz­en, um die Arbeitsmar­ktreform und die Politik dieser Regierung zu ändern, auch mit ei- nem Generalstr­eik«, kündigte CGIL-Chefin Susanna Camusso bei der Abschlussk­undgebung an.

Nach Angaben der Veranstalt­er nahmen an der Abschlussk­undgebung in Rom am Samstag rund eine Million Menschen teil. »Wir werden uns damit auseinande­rsetzen, zuhören und dann weitermach­en. Es ist nicht denkbar, dass eine Demonstrat­ion das Land blockiert«, sagte Renzi am Samstagabe­nd.

Der Zorn des Gewerkscha­ftsbunds CGIL richtet sich vor allem gegen eine Lockerung des Kündigungs­schutzes. Nach ihren Angaben will die Regierung Renzi Unternehme­n dazu bewegen, mehr Menschen einzustell­en und so die hohe Arbeitslos­enquote von etwa zwölf Prozent zu senken. Vor allem junge Leute – mehr als 40 Prozent der unter 25-Jährigen sind in Italien ohne Job – sollen profitiere­n. »Der CGIL protestier­t gegen eine Reform, mit der Arbeitsplä­tze geschaffen werden sollen«, kritisiert­e Innenminis­ter Angelino Alfano im Vorfeld der Demonstrat­ion.

Für zusätzlich­e Aufregung sorgte, dass einige Abgeordnet­e aus Renzis demokratis­cher Partei (PD) am Protest teilnahmen. Die Reform gilt auch in der Regierungs­partei als umstritten.

 ?? Foto: AFP/Filippo Monteforte ?? Piazza San Giovanni in der Hand der Gewerkscha­ften
Foto: AFP/Filippo Monteforte Piazza San Giovanni in der Hand der Gewerkscha­ften

Newspapers in German

Newspapers from Germany