Tausende Rechte zogen durch Köln
Polizei hatte Demo von Neonazis zeitweise nicht unter Kontrolle
Köln. Tausende zumeist rechtsradikale Fußball-Hooligans haben am Sonntag in der Kölner Innenstadt gegen Salafisten demonstriert. Bei der Versammlung am Hauptbahnhof, die von einem Mitglied der rechtsradikalen Pro-NRW-Partei angemeldet worden war, trafen sich Teilnehmer aus ganz Deutschland und marschierten im Anschluss durch das Stadtzentrum. Zeitgleich fand eine Gegendemonstration statt.
In Sozialen Netzwerken war von gewaltsamen Attacken auf Passanten die Rede, immer wieder ertönten demnach Rufe wie »Ausländer raus« und »Kommt her, wenn ihr Deutsche seid«. Nach massiven Ausschreitungen und Provokationen durch zahlreiche Demoteilnehmer setzten die Beamten am Sonntagnachmittag zwei Wasserwerfer ein. Vorher seien Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper auf die Beamten geschleudert worden, erklärte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. Es seien zudem Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt und versucht worden, die Lage unter Kontrolle zu kriegen, so der Sprecher.
Wie der »Kölner Stadt-Anzeiger« berichtete, kam es von Seiten der Hooligans immer wieder zu Übergriffen auf Passanten, Journalisten sowie Gegendemonstranten. Unter dem Motto »Schulter an Schulter gegen Rassismus und religiösen Fundamentalismus« hatte ein antifaschistisches Bündnis zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Die Polizei versuchte teilweise vergeblich, ein Zusammentreffen der beiden Demonstrationen zu verhindern.