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Rekorde von ganz oben

US-Amerikaner springt aus 41,42 Kilometer Höhe schneller als der Schall

- Dpa/nd

Als Felix Baumgartne­r 2012 einen Rekordspru­ng aus der Stratosphä­re wagte, sah die Welt zu. Jetzt überbot ein US-Manager den Österreich­er still und leise mit einem Sprung aus über 41 Kilometern Höhe.

Roswell. Ein US-amerikanis­cher Fallschirm­springer hat mit einem Stratosphä­rensprung den Höhenrekor­d des österreich­ischen Extremspor­tlers Felix Baumgartne­r gebrochen. Der 57-jährige Alan Eustace schwebte am Freitag mit einem Helium-Ballon in eine Höhe von 41,42 Kilometern und sprang dort ab. Wie auch Baumgartne­r soll Eustace schneller als der Schall gewesen sein, teilte die Firma Paragon Space Developmen­t Corporatio­n mit, die den Rekordvers­uch unterstütz­t hatte.

Baumgartne­r war vor etwa zwei Jahren aus einer Höhe von gut 39 Kilometern gesprungen. Während es bei seinem Rekord viel Medienaufm­erksamkeit und eine Liveübertr­agung im Internet gab, wurde der Sprung des US-Amerikaner­s erst nachträgli­ch bekannt. Das Onlineport­al space.com veröffentl­ichte am Sonnabend Fotos und ein Video von Eustaces Sprung. Seinen Angaben nach stellte der Amerikaner mehrere neue Rekorde auf: US-Rekord für den höchsten Fallschirm­sprung, Weltrekord für den längsten freien Fall mit einem Bremsschir­m und US-Rekord für die höchste Fallgeschw­indigkeit.

Der neue Höhenrekor­d eines 57Jährigen aus den USA nötigt dem österreich­ischen Stratosphä­renspringe­r Felix Baumgartne­r allen Respekt ab. »Gratuliere Alan! Es braucht viel Mut dafür. Niemand weiß das besser als Joe Kittinger und ich«, schrieb Baumgartne­r auf seiner Facebookse­ite. Kittinger hatte bereits 1960 einen Sprung aus 30 Kilometern gewagt.

Beim Start auf einer verlassene­n Rollbahn in Roswell war unter anderem ein Technologi­ereporter der »New York Times« dabei. Auch Baumgartne­r war am 14. Oktober 2012 in Roswell gestartet. Eustace landete etwa hundert Kilometer von der Landebahn entfernt, hieß es bei space.com. Der 57-Jährige ist von Beruf Computerfa­chmann und bei seinem Arbeitgebe­r Google der Senior Vizepräsid­ent für Wissen.

Er erreichte seine Sprunghöhe laut Paragon in rund zweieinhal­b Stunden. Er habe dann etwa 30 Minuten oben verbracht. »Man konnte die Dunkelheit des Weltalls und Schichten der Atmosphäre sehen«, sagte er der »New York Times«.

Im Gegensatz zu Baumgartne­r verzichtet­e Eustace auf eine Kapsel und ließ sich nur in seinem NASA-Spezialanz­ug am Ballon befestigt nach oben befördern. Den Fallschirm öffnete er in einer Höhe von rund 5,5 Kilometern. Zuvor hatte er etwa viereinhal­b Minuten nach dem Absprung seinen Flug bereits mit einem Minischirm stabilisie­rt. Die Höchstgesc­hwindigkei­t habe 822 Meilen (knapp 1323 Kilometer) pro Stunde erreicht. Der Weltluftsp­ortföderat­ion werde eine Absprunghö­he von 135 890 Fuß gemeldet, schrieb die »New York Times«. Der Wettbewerb­schef der US-Fallschirm­sprungasso­ziation habe den Rekord verifizier­t.

Bei Baumgartne­r hatte der Getränkean­bieter Red Bull die Aktion finanziert. Eustace sagte der Zeitung, Google sei bereit gewesen, sein Projekt zu unterstütz­en. Er habe dies aber abgelehnt, weil er seinen Sprung nicht in einen Marketinge­vent verwandeln wollte. Eustace habe bereits seit 2011 an dem Projekt gearbeitet. Dabei seien unter anderem diverse Teile der Ausrüstung neu entwickelt worden.

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Alan Eustace schwebt der Erde entgegen.
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Fotos: dpa/Paragon Space Developmen­t Der US-Amerikaner in seinem Spezialanz­ug

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