»Es war, als würde das Meer die Stadt überfluten«
Bulgarien und Griechenland kämpfen gegen schwere Überschwemmungen
Schwere Unwetter mit Überschwemmungen sind am Wochenende über Bulgarien und Griechenland hinweggezogen.
Sofia. Bei Überschwemmungen nach sintflutartigen Regenfällen ertrank in der ostbulgarischen Stadt Burgas eine Frau, wie der Zivilschutz am Sonntag mitteilte. Ihr Mann wird vermisst. In den südöstlichen Regionen Burgas, Haskovo und Banite wurde wegen der Fluten am Sonnabend der Notstand ausgerufen. Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. In 40 000 Haushalten fiel der Strom aus, einige waren zudem von der Wasserversorgung abgeschnitten.
Auch im Norden Bulgariens kam es durch Schneestürme zu chaotischen Szenen auf den Straßen. In der Region von Gabrovo und Sevlievo wurde ebenfalls der Notstand ausgerufen. Zahlreiche Autofahrer wurden vom plötzlichen Kälteeinbruch überrascht. Umgestürzte Bäume und Lastwagen blockierten die Autobahn zwischen Sofia und dem Osten des Landes.
Auch viele Orte Griechenlands wurden überflutet. Besonders betroffen war die Region Attika, in der die Hauptstadt Athen liegt. Berichte über Opfer lagen nicht vor. Über die Gemeinde Acharnes in Attika wurde der Ausnahmezustand verhängt. Im Stadtzentrum gab es schwere Beschädigungen. Mehrere Familien mussten ihre Häuser verlassen.
In Attika rückte die Feuerwehr zu fast 900 Einsätzen aus. Zugverbindungen waren unterbrochen, zahlreiche Schiffe im Hafen von Piräus liefen nicht aus. In der zweitgrößten Stadt Thessaloniki stürzten Bäume und Strommasten um, etwa 300 Autos wurden in den Wassermassen weggespült. »Es war, als würde das Meer die Stadt überfluten«, sagte der Bürgermeister der Stadt Peristeri, Andreas Pachatouridis.
Der Norden Griechenlands wurde überdies am Sonnabend von einem Erdbeben der Stärke 5,2 erschüttert. Wie die Erdbebenwarte mitteilte, lag das Epizentrum 20 Kilometer von der Stadt Arta entfernt.