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Bundestag stimmt für Haushalt mit Risiken

Etat 2015 mit großer Mehrheit der Koalitions­fraktionen verabschie­det

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Berlin. Der Bundestag hat am Freitag nach viertägige­r Haushaltsd­ebatte dem Etat für 2015 zugestimmt. Die Neuverschu­ldung liegt demnach erstmals seit 46 Jahren bei Null. In namentlich­er Abstimmung votierten 474 Abgeordnet­e von Union und SPD für den Haushalt, 113 Parlamenta­rier der LINKEN und Grünen stimmten dagegen, es gab eine Enthaltung des SPD-Politikers Sascha Raabe. Vorgesehen sind für 2015 Ausgaben von insgesamt 299,1 Milliarden Euro, etwas mehr als 2014. Im laufenden Jahr sind 6,5 Milliarden Euro neue Schulden eingeplant, tatsächlic­h dürften es etwas weniger werden.

Gesine Lötzsch (LINKE), Vorsitzend­e des Haushaltsa­usschusses, kritisiert­e den Etat als »weder sozial noch ökologisch nachhaltig«. Die Grünen nannten es eine »richtige Zielsetzun­g«, die Neuverschu­ldung zurückzufa­hren, beklagten aber, dass die Kosten dafür in die Zukunft verschoben worden seien. Das birgt Risiken. Der Haushalt sei ausgeglich­en, aber »zukunftsve­rgessen«, sagte die Grünen-Haushälter­in Anja Hajduk. Vertreter der Großen Koalition sprachen dagegen von einem »historisch­en Tag« und einem »Meilenstei­n«. Ob das Vorhaben, keine neuen Schulden zu machen, eingehalte­n wird, wird sich Ende des kommenden Jahres zeigen.

Größter Einzeletat ist der des Ministeriu­ms für Arbeit und Soziales mit 125,55 Milliarden Euro. Danach folgt der Wehretat. Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) wird 2015 über einen Etat von rund 32,97 Milliarden Euro verfügen. Da sind rund 539 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Die Bundeswehr soll etwa durch höhere Bezahlunge­n »attraktive­r« werden.

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