Grundlegendes Recht
Papst bekräftigt in der Türkei die Religionsfreiheit
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat Papst Franziskus am Freitag seinen ersten Besuch in der Türkei begonnen.
Ankara. Papst Franziskus hat bei seiner Türkei-Reise die Religionsfreiheit als »grundlegend« bezeichnet. Es sei wichtig, »dass die muslimischen, jüdischen und christlichen Bürger – sowohl in den gesetzlichen Bestimmungen, wie auch in ihrer tatsächlichen Durchführung – die gleichen Rechte genießen und die gleichen Pflichten übernehmen«, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seinem Zusammentreffen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und Ministerpräsident Ahmet Davutoglu am Freitag in Ankara.
Im Kampf gegen die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) rief der Argentinier zu gemeinsamen An- strengungen auf. »Es ist erforderlich, dem Fanatismus und dem Fundamentalismus (...) die Solidarität aller Glaubenden entgegenzusetzen«, sagte er. Für dauerhaften Frieden sei ein »starker gemeinsamer Einsatz« nötig.
Wenige Stunden vor Beginn des Papst-Besuches hatte Erdogan mit den Westen scharf attackiert. Die Fremden hätten es nur auf die Reichtümer der Muslime abgesehen, sagte Erdogan bei einer Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul. »Die, die von außen kommen, mögen Öl, Gold, Diamanten, billige Arbeitskräfte sowie Gewalt und Streit«, sagte der Präsident. »Sie scheinen vordergründig unsere Freunde zu sein, aber freuen sich über unseren Tod und über den Tod unserer Kinder.«