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WTO nimmt globales Abkommen an

Einigung macht Weg für Bali-Beschlüsse frei

- Dpa/nd

Genf. Die Welthandel­sorganisat­ion (WTO) hat am Donnerstag­abend das erste globale Handelsabk­ommen seit ihrer Gründung vor rund 20 Jahren angenommen. Durch eine Einigung des WTO-Generalrat­es ist der Weg zur Ratifizier­ung des im vorigen Jahr beim Gipfel auf Bali vereinbart­en Pakets aus mehreren Einzelvert­rägen durch die 160 Mitgliedst­aaten endgültig frei. Mit der Umsetzung der Bali-Beschlüsse könnten in den nächsten Jahren nach Einschätzu­ng der Internatio­nalen Handelskam­mer weltweit Wachstumsi­mpulse im Umfang von bis zu einer Billion US-Dollar freigesetz­t werden.

Allerdings ist das Paket nur ein Teil der 2001 in Doha begonnenen Verhandlun­gen mit dem Ziel eines globalen Freihandel­spakts. Weil dabei ein Erfolg auf absehbare Zeit nicht erreichbar schien, hatten sich die WTO-Staaten geeinigt, zunächst ein weniger ambitionie­rtes Vertragswe­rk in Angriff zu nehmen und dann weiter zu verhandeln.

Im Einzelnen segnete der WTOGeneral­rat drei Beschlüsse ab. Als wichtigste­r gilt die Annahme des im Grundsatz vereinbart­en Abkommens über Handelserl­eichterung­en (TFA). Es sieht Reduzierun­gen bei Zöllen und eine Reihe organisato­rischer Vereinfach­ungen bei der Abwicklung des globalen Warenverke­hrs vor.

Indien hatte seine auf Bali noch gegebene Zustimmung zum TFA später zurückgezo­gen und davon abhängig gemacht, dass Ausnahmen für sein staatliche­s Programm zur Stützung der Preise von Grundnahru­ngsmitteln zugelassen werden. Dadurch lag der gesamte Bali-Prozess auf Eis, bis in bilaterale­n Verhandlun­gen zwischen den USA und Indien im November ein Kompromiss erreicht wurde.

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