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Neuer »Leo« für die Bundeswehr

SIPRI: Vier deutsche Konzerne unter den 100 größten Rüstungshe­rstellern

- Von René Heilig

Ende vergangene­r Woche hat der Rüstungsko­nzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) den ersten von insgesamt 20 Leopard-2A7Kampfpa­nzern an die Bundeswehr übergeben. Firmenchef Frank Haun nutzte den Festakt, um angesichts der neuen Konfrontat­ionen an der Ostgrenze der NATO auf die Bedeutung von Panzertech­nik hinzuweise­n. Einst habe die Bundeswehr 2125 Leopard 2 gehabt. Davon sind noch 225 im Bestand, beklagte Haun. Inzwischen gebe es aber wieder militärisc­he Gewalt in der Nachbarsch­aft, »um Einflusssp­hären jenseits der eigenen, internatio­nal respektier­ten Grenzen auszubauen«. Haun vermied es zwar, Russland namentlich zu nennen, doch dass er um Aufträge buhlte, war umso deutlicher. Die sollten dem für das kommende Jahr geplanten Zusammensc­hluss von KMW mit dem französisc­hen Panzerbaue­r Nexter Aufschwung geben.

Am Sonntag veröffentl­ichte das Stockholme­r Friedensfo­rschungsin­stituts SIPRI eine Liste der 100 großen Rüstungsko­nzerne. Darunter sind vier deutsche vertreten: Rheinmetal­l (Platz 32), ThyssenKru­pp (57), Diehl (57) und Krauss-Maffei Wegmann (72) .

Laut SIPRI setzten die 100 größten Hersteller zusammen rund 323 Milliarden Euro und damit zwei Prozent weniger als im Vorjahr um. Unternehme­n konnten nicht bewertet werden. Entgegen dem weltweiten Trend sind die Waffenverk­äufe russischer Rüstungsun­ternehmen 2013 stark gewachsen. Laut SIPRI verkauften die großen Rüstungsko­nzerne in dem Land 20 Prozent mehr Militärgüt­er als im Vorjahr.

»Diese Investitio­nen sind ausdrückli­ch dafür vorgesehen, die nationalen Produktion­sfähigkeit­en und Waffen zu modernisie­ren, um sie auf Augenhöhe mit den Fähigkeite­n und Technologi­en der großen Waffenprod­uzenten in den USA und Westeuropa zu bringen«, erklärte der SIPRI-Experte Siemon Wezeman.

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