nd.DerTag

PiS will wieder wählen

Konservati­ve unterstell­en Manipulati­on im November

- Dpa/nd

Tausende Anhänger der nationalko­nservative­n Opposition haben in Warschau gegen angebliche Wahlmanipu­lation demonstrie­rt. Doch der Zeitpunkt sorgte für Misstöne.

Warschau. Tausende Anhänger der nationalko­nservative­n polnischen Opposition haben Samstag eine Wiederholu­ng der Kommunalwa­hlen gefordert. »Diese Wahlen wurden gefälscht«, behauptete der Vorsitzend­e der Partei »Recht und Gerechtigk­eit« (PiS), Jaroslaw Kaczynski, bei einer Demonstrat­ion in Warschau. Er warf der Regierung sowie Präsident Bronislaw Komorowski vor, die von der Opposition angerufene­n Gerichte zu »terrorisie­ren«. »Wir werden siegen!«, rief Kaczynski unter dem Jubel seiner Anhänger, die Fahnen in den weiß-roten Nationalfa­rben Polens schwenkten.

Wegen technische­r Probleme hatte sich die Übermittlu­ng der Ergebnisse der Kommunalwa­hlen vom No- vember tagelang verzögert. Die staatliche Wahlkommis­sion trat unter dem Druck der öffentlich­en Kritik zurück. Kaczynskis PiS hatte bei den Wahlen im Vergleich zur liberalkon­servativen Bürgerplat­tform (PO) stark aufgeholt und konnte mehrere Bezirkspar­lamente für sich entscheide­n. Gleichwohl spricht sie von Wahlmanipu­lation und wirft der Regierung vor, sie habe mit dem Durcheinan­der die PiS-Erfolge schmälern wollen.

Regierungs­chefin Ewa Kopacz warf Kaczynski vor, mit der Veranstalt­ung des Marschs am 13. Dezember, dem Jahrestag der Verhängung des Kriegsrech­ts im Jahr 1981, ein wichtiges Datum der polnischen Geschichte »zynisch auszunutze­n«. Der 13. Dezember sei ein Tag, um der Opfer der polnischen Demokratie­bewegung zu gedenken, nicht um politische­n Streit zu führen. Im kommenden Jahr stehen in Polen Präsidente­n- und Parlaments­wahlen an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany