Anschlag in Grosny
Büro von Menschenrechtsgruppe in Brand gesetzt
In der zu Russland gehörenden Kaukasusrepublik Tschetschenien setzten Samstagabend Angreifer das Büro einer regierungskritischen Menschenrechtsgruppe in Brand.
Moskau. Das Büro der Joint Mobile Group in der Hauptstadt Grosny sei am Samstagabend in Flammen aufgegangen, Mitarbeiter seien nicht Schaden gekommen, teilte der Leiter der Gruppe, Igor Kaljapin, auf seiner Facebook-Seite mit. Demnach versuchten zuvor zwei Angreifer, in das Büro einzubrechen, bewaffnete Männer verfolgten zudem Mitarbeiter. Die Joint Mobile Group ist eine der wenigen in Tschetschenien noch aktiven Menschenrechtsgruppen.
Die Organisation hatte Äußerungen des moskautreuen tschetschenischen Regierungschefs Ramsan Kadyrow kritisiert, wo- nach die Familien von Attentätern bestraft werden sollen. Kadyrow hatte erklärt. »Wenn ein Kämpfer in Tschetschenien einen Polizisten oder anderen Menschen tötet, wird die Familie des Kämpfers sofort verbannt ohne Recht auf Rückkehr, und ihr Haus wird bis auf die Grundmauern niedergerissen.«
Am 4. Dezember hatten islamistische Aufständische in Grosny mehrere Gebäude angegriffen. Bei Schießereien wurden elf Rebellen und 14 Polizisten getötet. Nach Kadyrows Äußerungen waren vor einer Woche mindestens acht Häuser von Familien mit Verbindungen zu den Attentäter in Brand gesteckt worden, wie die Menschenrechtsorganisation Memorial mitteilte. Kaljapin und Memorial verurteilten die Angriffe und riefen Russlands Generalstaatsanwaltschaft zu Ermittlungen auf.