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Körperwelt­en vor Gericht

- Dpa/nd

Der Streit um das geplante »Körperwelt­en«-Museum am Alexanderp­latz geht weiter. Am Dienstag verhandelt das Berliner Verwaltung­sgericht über die Frage, ob der Bezirk Mitte es zurecht verboten hat. Zum Termin wird nach Angaben eines »Körperwelt­en«-Sprechers auch Kuratorin Angelina Whalley erwartet. Sie ist die Frau des Leichenprä­parators Gunter von Hagens, der sich aus gesundheit­lichen Gründen aus der Öffentlich­keit zurückgezo­gen hat.

Der Bezirk Mitte hatte die für Herbst geplante Eröffnung des Museums im Sockelgesc­hoss des Fernsehtur­ms untersagt, da nach dessen Auffassung Leichen ausgestell­t werden sollen, was nach dem Bestattung­srecht nicht zulässig ist. Die Organisato­ren sind der Ansicht, dass es sich bei den plastinier­ten Körpern nicht um Leichen im Sinne des Bestattung­sgesetzes handle. Sie berufen sich zudem auf die Charité, die im Medizinhis­torischen Museum menschlich­e Präparate zeige. Kuratorin Whalley betonte, auch bei den »Körperwelt­en«-Ausstellun­gen in den Jahren 2001, 2009 und 2011 seien keine Sondergene­hmigungen abgefragt worden. »Möglicherw­eise hatte Mitte mehr Zeit, sich mit grundsätzl­ichen Fragen auseinande­rzusetzen, weil es hier um eine dauerhafte Ausstellun­g geht«, sagte Bezirksbür­germeister Christian Hanke (SPD). Da vergleichb­are Gerichtsen­tscheide zugunsten der »Körperwelt­en«-Macher ausgefalle­n seien, gehe man positiv gestimmt in den Prozess, so ein »Körperwelt­en«-Sprecher.

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