Land fördert Legehennen-Fabriken
Potsdam. Zwischen Zollchow und Sternhagen sollen zwei riesige Legehennenanlagen für insgesamt knapp 80 000 Tiere entstehen. Für den Bau der Ställe seien den Antragstellern jeweils knapp 628 000 Euro Fördermittel bewilligt worden, erklärte Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der GrünenFraktion im Potsdamer Landtag.
Die beiden Legehennenanlagen entstehen nicht weit entfernt vom Ort Haßleben, wo eine riesige Schweinemastanlage geplant ist. Die Hühnermast-Betriebe sind vor allem deshalb umstritten, weil Bürger beim Planverfahren nicht einbezogen worden sein sollen. Die miteinander verwandten Antragsteller hätten jeweils Anlagen für 39 990 Tiere beantragt - also genau zehn Tiere unter der Grenze, ab der eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen seien, kritisierten die Grünen und sprachen von »formaljuristischen Tricks«.
Darüber hinaus sei der Bau der Mastanlagen bedenklich, weil die Ställe in der Nähe empfindlicher Biotope und in einer »landschaftlich sehr reizvollen Umgebung mit hohem touristischem Potenzial« errichtet würden. Minister Vogelsänger erklärte, dass es für die etwa 450 Meter voneinander entfernten Legehennenanlagen »vereinfachte Genehmigungsverfahren« gegeben habe. Am 16. Oktober 2014 habe der Landkreis die Baufreigabe für beide Vorhaben erteilt. Von erheblicher Beeinträchtigung durch Umwelteinwirkungen (etwa Stickstoffeinträge) sei nicht auszugehen, hieß es.