nd.DerTag

Sturm als Chance für Straßengrü­n und Parks

NRW-Stadtplane­r setzen nach »Ela« auf neue Arten

- Dpa/nd

Der Sturm »Ela« hinterließ zu Pfingsten 2014 in NRW zahllose umgekippte Bäume und große Verwüstung. Nachdem die Schäden weitgehend beseitigt sind, zeigt sich: Das Ganze hat auch sein Gutes.

Düsseldorf. In weniger als einer Nacht zog »Ela« mit Wucht durch Nordrhein-Westfalen. Der verheerend­e Pfingststu­rm ließ Straßenbäu­me umkippen wie Dominostei­ne und hat mancherort­s an Rhein und Ruhr das grüne Bild der Städte auf Dauer verändert – nicht nur zum Schlechten, wie Stadtplane­r inzwischen zu sagen wagen. Denn bei der Auswahl neuer Straßenbäu­me können Fehler der Vergangenh­eit vermieden werden.

»Wir werden beispielsw­eise sparsamer mit Kastanien oder Platanen umgehen«, sagt Thomas EberhardtK­öster, Vize-Chef des Düsseldorf­er Gartenamte­s. Denn diese werden sehr groß und haben häufig mit Pilzen und Krankheite­n zu kämpfen. »Wir wollen auf möglichst standortge­rechte Bäume setzen« – etwa auf den widerstand­sfähigen Feldahorn statt auf die schnell wachsende, aber nicht sehr langlebige Pappel. Auch für den verwüstete­n Düsseldorf­er Hofgarten gibt es einen Neuanfang, der gleichzeit­ig der Vergangenh­eit des Denkmals gerecht werden soll: Die Gartenplan­er versuchen, sich dem ursprüngli­chen Charakter des Parks anhand von Plänen aus dem 18. und 19. Jahrhunder­t wieder anzunähern. »Diese umfassende Möglichkei­t hätten wir ohne Sturm nicht gehabt«, erklärt Eberhardt-Köster.

In Essen begreift man die fehlenden Bäume ebenfalls als Chance. So sei Raum für Experiment­e mit neuen Arten entstanden, sagt Bernd SchmidtKno­p, Leiter des Grünfläche­namtes »Grün und Gruga«. Schon länger testen Grünämter in Deutschlan­d Bäume aus Asien und Südeuropa. Nun werde auch in Essen ausprobier­t, »ob

Dabei sind auch Bäume mit flexiblere­m oder härterem Holz.

sie mit größeren Temperatur­extremen fertig werden«, sagt SchmidtKno­p. Dabei sind auch Bäume mit flexiblere­m oder härterem Holz – um zu vermeiden, dass heftige Windböen die Kronen derart zerstören, wie »Ela« es getan hat. Verzicht auf Bäume ist keine Lösung, wie Schmidt-Knop betont: »Eine wichtige Erkenntnis aus »Ela« ist für mich auch, dass gerade Grünfläche­n die wichtigste­n Puffer bei solchen Wetterextr­emen sind.«

Newspapers in German

Newspapers from Germany