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SPD über Vergleich von Wagenknech­t empört

Politikeri­n setzt US-Angriffe mit Pariser Anschlägen gleich

- Dpa/nd

Was hat ein US-Drohnenang­riff mit dem Terror von Paris gemeinsam? Für die Linkspolit­ikerin Wagenknech­t ist beides unter Umständen gleich schlimm. Diese Haltung bringt die SPD auf die Palme.

Berlin. Die stellvertr­etende Vorsitzend­e der Linksfrakt­ion, Sahra Wagenknech­t, hat die Drohnenang­riffe der USA in Afghanista­n, Pakistan oder im Jemen mit den Terroransc­hlägen von Paris verglichen. »Wenn eine vom Westen gesteuerte Drohne eine unschuldig­e arabische oder afghanisch­e Familie auslöscht, ist das ein genauso verabscheu­enswürdige­s Verbrechen wie die Terroransc­hläge von Paris, und es sollte uns mit der gleichen Betroffenh­eit und dem gleichen Entsetzen erfüllen«, erklärte sie. Man dürfe da nicht mit zweierlei Maß messen.

Wagenknech­t argumentie­rte: »Der US-Drohnenkri­eg etwa, der auch von Deutschlan­d aus geführt wird, hat schon tausende Unschuldig­e ermordet und erzeugt in den betroffene­n Ländern Gefühle von Ohnmacht, Wut und Hass.« Damit bereite man den Boden für den Terror, den man offiziell bekämpfen wolle. Das gelte auch für den Afghanista­n-Krieg, der über viele Jahre mit deutscher Beteiligun­g geführt wurde, so die Linkspolit­ikerin weiter. »Auch die Bundeswehr ist für den Tod unschuldig­er Menschen in Afghanista­n verantwort­lich.« Als »wichtigste Konsequenz« aus den Terroransc­hlägen von Paris forderte Wagenknech­t das Ende aller Militärein­sätze des Westens im Nahen und Mittleren Osten.

Die SPD reagierte empört über den Vergleich. Der Fraktionsv­orsitzende Thomas Oppermann warf der Linksparte­i vor, jegliche außenpolit­ische Orientieru­ng verloren zu haben. »Den Bundeswehr-Einsatz in Afghanista­n mit dem Terrorangr­iff von Paris zu vergleiche­n, ist eine unsägliche Entgleisun­g und Beleidigun­g für alle deutschen Soldaten«, sagte Oppermann nach Angaben seiner Fraktion.

Die US-Drohnenang­riffe sind völkerrech­tlich umstritten. Bei den gezielten Angriffen auf Terrorverd­ächtige werden nach Angaben örtlicher Sicherheit­sbehörden immer wieder auch Zivilisten getötet.

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Foto: dpa/Jensen Sahra Wagenknech­t

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