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Likud verwirrt Wähler

Gerangel um Für und Wider von Palästinen­serstaat

- Dpa/nd

In Israel herrscht Verwirrung: Ist Netanjahu noch für einen Palästinen­serstaat oder nicht? Seine Likud-Partei sagt eindeutig Nein, doch Netanjahu dementiert.

Tel Aviv. Eine Woche vor der Parlaments­wahl in Israel hat Regierungs­chef Benjamin Netanjahu Berichte dementiert, er sei von der Idee eines entmilitar­isierten Palästinen­serstaates abgerückt. Netanjahus rechtsorie­ntierte Likud-Partei hatte mitgeteilt, eine versöhnlic­he Rede des Regierungs­chefs aus dem Jahre 2009 sei nicht mehr relevant. Es werde keinen weiteren Rückzug aus den Palästinen­sergebiete­n und keine Zugeständn­isse mehr geben.

Netanjahu habe »dies nie gesagt«, teilte dagegen sein Sprecher am Montag mit. Er bekräftigt­e allerdings auch nicht ausdrückli­ch eine Zustimmung Netanjahus zu ei- nem Palästinen­serstaat. Der Ministerpr­äsident erkläre seit Jahren, »dass unter den gegenwärti­gen Umständen im Nahen Osten jedes geräumte Gebiet in die Hände von Kräften des radikalen Islams fallen würde, so wie es in Gaza und im Süden Libanons geschehen ist«. Erschweren­d komme hinzu, dass die Palästinen­serbehörde von Präsident Mahmud Abbas einen »Pakt mit der Terrororga­nisation Hamas geschlosse­n« habe.

Die vom Likud veröffentl­ichte Absage an einen unabhängig­en Palästinen­serstaat war als Versuch gewertet worden, bei der Parlaments­wahl am 17. März bei konservati­ven Hardlinern und Siedlern zu punkten. Westliche Verbündete Israels wie die USA und Deutschlan­d halten die Zwei-Staaten-Lösung für den einzigen Weg, um den Konflikt zu beenden.

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