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Kritik an geplantem Ausweisent­zug

Beauftragt­e Voßhoff warnt vor »Stigmatisi­erung«

- Agenturen/nd

Berlin. Die Bundesdate­nschutzbea­uftragte Andrea Voßhoff (CDU) übt Kritik an dem Plan der Bundesregi­erung, verdächtig­en Extremiste­n den Personalau­sweis zu entziehen. »Die Stigmatisi­erungswirk­ung des Ersatz-Personalau­sweises wird erheblich sein, schon weil er optisch anders gestaltet ist«, warnt Voßhoff in einer Stellungna­hme für den Innenaussc­huss des Bundestags am Dienstag. Die Inhaber solcher Dokumente hätten »mit erhebliche­n Schwierigk­eiten im Alltag zu rechnen«, zum Beispiel beim Abschluss von Verträgen.

Die Voraussetz­ungen, unter denen ein solches Dokument ausgestell­t werde, »müssen deswegen strikt auf die Personengr­uppe beschränkt bleiben, von der prognostis­ch tatsächlic­h eine entspreche­nde Gefahr ausgeht«. Sie habe »Zweifel, ob die Voraussetz­ungen streng genug formuliert sind«, so Voßhoff mit Blick auf den Gesetzentw­urf von Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU).

De Maizière warf sie indes vor, bei der Ausarbeitu­ng des Entwurfs übergangen worden zu sein. »Leider habe ich vor dessen Verabschie­dung durch das Kabinett keine Stellung nehmen können«, kritisiert die Bundesbeau­ftragte weiter. Der Gesetzentw­urf war Mitte Januar vom Kabinett beschlosse­n worden und wird demnächst im Bundestag beraten.

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