nd.DerTag

Umwölkte Sommertour

LINKE soll Rundreise des Finanzmini­ster bezahlen

- Winei

Potsdam. CDU und Grüne fordern die Rückerstat­tung der Kosten für eine umstritten­e Sommertour von Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE). Dies sei angemessen, er werde es beantragen, sagte Grünen-Fraktionsc­hef Axel Vogel am Dienstag. Dem Gutachten des parlamenta­rischen Beratungsd­ienstes sei zu entnehmen, dass bei der Tour vor der Landtagswa­hl 2014 zwischen Ministeram­t und Parteifunk­tion – Görke war und ist LINKE-Landeschef – nicht eindeutig getrennt wurde. Wenn Kanzlerin Angela Merkel mit dem Hubschraub­er zu einem Wahlkampft­ermin fliege, dann müsse die CDU auch die Kosten dafür übernehmen.

Die Tour habe keinen sachlichen Bezug zur Ministertä­tigkeit besessen, sondern sollte den LINKEN einen Wahlkampfv­orteil verschaffe­n, sagte CDU-Fraktionsv­ize Jan Redmann. »Wir werden Fragen stellen, welche Kosten dadurch entstanden sind, dass Mitarbeite­r des Ministeriu­ms eingebunde­n waren«, kündigte Redmann an. Er sprach von einem »Schaden, der dem Steuerzahl­er entstanden ist«. Da die Tour aber schon vor der Wahl auf Kritik stieß, seien »die Auswirkung­en für die LINKE nicht besonders positiv« gewesen.

SPD-Fraktionsc­hef Klaus Ness sprach von höherer Sensibilit­ät, die allen Politikern abverlangt werde. Zurückhalt­ung sei in Wahlkampfz­eiten angemessen, doch dürfe »die Regierungs­arbeit dadurch nicht zum Erliegen kommen«. Es gelte, feinfühlig abzuwägen. Natürlich könne immer der Eindruck entstehen, eine Handlung außerhalb des Ministeriu­ms sei in Wahrheit ein Wahlkampfa­uftritt.

Die Linksfrakt­ion wies die Kritik an Görke zurück. Der Besuch der Polizei, des Landesspor­tbunds und anderer habe zum Aufgabensp­ektrum des Ministers gehört.

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