Klimaschutz in Appellform
Petersberger Dialog: Bundesregierung erwartet Taten von anderen Staaten
Berlin. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat die Staatengemeinschaft zum verstärkten Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. Sollte die Erde sich um mehr als zwei Grad erwärmen, wären die Folgen unbeherrschbar, sagte Hendricks zum Auftakt des sechsten Petersberger Klimadialogs am Montag in Berlin. An dem zweitägigen informellen Treffen nehmen Minister aus rund 35 Ländern teil. Es dient der Vorbereitung des UN-Klimagipfels Ende des Jahres in Paris. Am Dienstag werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande erwartet.
Der Co-Vorsitzende des Petersberger Klimadialogs, Frankreichs Außenminister Laurent Fabius, rief die Staaten auf, in Paris einem verbindlichen, dauerhaften Abkommen zuzustimmen. »Wir müssen Ergebnisse liefern«, sagte Fabius in der Eröffnungsrede. Jedes Land müsse ambitionierte Klimaziele vorlegen. Bislang haben erst 37 Länder, darunter die EU-Staaten, ihre Beiträge genannt.
Umweltschützer forderten ein klares Signal der Bundesregierung für mehr Klimaschutz. »2015 kann zum Wendejahr für den globalen Klimaschutz werden«, erklärte Christoph Bals von Germanwatch. Es bleibe nicht mehr viel Zeit, um ein unkontrolliertes Großexperiment mit der Menschheit noch vermeiden zu können. Die Linkspolitikerin Eva Bulling-Schröter rief Kanzlerin Merkel auf, ihre »Schlafwagen-Politik beim Klimaschutz« endlich zu beenden.