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Kampf um Landrechte in Costa Rica

Indigene verteidige­n nach dem Gesetz ihre Ansprüche

- Von Diego Arguedas Ortíz, San José IPS

In Costa Rica ist die Gewalt gegen indigene Volksgrupp­en, die für die Rückgabe der ihnen rechtlich zustehende­n Gebiete eintreten, zwar abgeflaut, doch der Kampf um ihre Landrechte ist noch lange nicht vorbei.

Die Interameri­kanische Menschenre­chtskommis­sion (CIDH) hat der Regierung bis Mitte des Monats Zeit gegeben, ihre Resolution zugunsten von Schutzvork­ehrungen für Angehörige der Ethnie der Bribri umzusetzen. Die Bribri leben im Südosten des Landes auf einem ihnen theoretisc­h zustehende­n 11 700 Hektar großen Territoriu­m mit Namen Salitre. Doch seit Jahren machen ihnen Nichtindig­ene ihre Landrechte streitig. »Nach dem Gesetz sind wir berechtigt, unseren Anspruch auf Salitre zu verteidige­n. Zu den Dingen, die wir dürfen, gehört auch, dass wir uns die Gebiete zurückhole­n, die sich in den Händen Nichtindig­ener befinden, aber nicht von diesen bewohnt werden«, erläutert die Indigenenf­ührerin Roxana Figueroa.

Die CIDH-Resolution zielt auch auf den Schutz der Teribe oder Bröran, die auf dem Territoriu­m Térraba ebenfalls im Südosten Costa Ricas leben. Etwa 85 Prozent ihres Gemeindela­ndes werden von Nichtindig­enen besetzt. Neben Salitre und Térraba gibt es weitere 22 indigene Territorie­n, die alle unter der Besetzung durch Nichtindig­ene leiden.

Damit verstößt Costa Rica sowohl gegen eigene als auch gegen internatio­nale Rechte und Verträge. Nach dem costa-ricanische­n Indigeneng­esetz von 1977 sind die Gebiete der Ureinwohne­r unveräußer­lich. Sie dürfen nicht zerstückel­t und Nichtindig­enen überlassen werden. Sie sind ausschließ­lich den Ethnien vorbehalte­n, die in ihnen leben.

»Nichtindig­ene sind jedoch hierhergek­ommen, um die Natur auszubeute­n. Sie halten unser Land besetzt oder haben es uns durch Betrug weggenomme­n«, berichtet Figueroa auf einer Farm, die die Bribri Eindringli­ngen abgetrotzt haben, die sich das Land illegal angeeignet hatten. Der 36jährigen Figueroa zufolge ist die Gewalt gegen die Gemeinscha­ft zurückgega­ngen. Doch sei die Gefahr nicht gebannt.

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