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Berühmter Sammler kapitulier­t

- Dpa

Der

Kunstsamml­er und Stifter Gérard J. Corboud sähe sich angesichts der Preisexplo­sion auf dem Kunstmarkt heute außerstand­e, eine bedeutende Kollektion aufzubauen. »Nicht mehr zu bezahlen«, sagte der Schweizer am Montag – seinem 90. Geburtstag – im Kölner Wallraf-Richartz-Museum.

Corboud hatte dem Museum 2001 eine »ewige Dauerleihg­abe« von 170 Gemälden überlassen. Seitdem ist die impression­istische Sammlung des Museums eine der größten in Deutschlan­d. »Heute ist es unmöglich – außer für ein paar immens reiche Leute, die es eigentlich mehr als Geldanlage nutzen«, sagte Corboud. In der vergangene­n Woche war das Gemälde »Les femmes d’Alger« von Pablo Picasso für fast 180 Millionen Dollar versteiger­t worden.

Zu Corbouds Ehren zeigt das Kölner Museum ab Dienstag die Sommer-Ausstellun­g »Mit den Impression­isten entlang der Seine«. In einem großen Oberlichts­aal ist an den Wänden der genaue Verlauf des Flusses bis zur Mündung in den Ärmelkanal nachgezeic­hnet. 39 Landschaft­sbilder von Meistern wie Claude Monet, Paul Gauguin oder Auguste Renoir sind dabei den Orten zugeordnet, an denen sie entstanden. »Man hat also wirklich den Überblick: Wo haben diese Maler gemalt?«, erläuterte Museumsdir­ektor Marcus Dekiert. Da die Seine große Schleifen zieht, ist auch die Hängung der Bilder entspreche­nd ungewöhnli­ch.

Ein geschwunge­ner Tisch in der Mitte liefert Hintergrun­dinformati­onen in Wort und Bild. »Das ist die Geburt des Impression­ismus, an der Seine entlang«, sagte Corboud. Von den 39 ausgestell­ten Bildern stammen allein 33 von ihm.

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