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Hendricks stellt sich hinter Gabriel

Ministerin: CO2- Einsparung muss erreicht werden

- AFP/nd

Berlin. Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) pocht im Streit um die geplante Klimaabgab­e für Kohlekraft­werke darauf, dass die Emissionsm­inderung um 22 Millionen Tonnen CO2 erreicht wird. Man brauche diese Einsparung aus dem Energieber­eich, sagte Hendricks der ARD. Gegen das Vorhaben von Wirtschaft­sminister Sigmar Gabriel (SPD) gibt es Widerstand aus der Energiewir­tschaft sowie von Politikern der Union und aus Bundesländ­ern mit starker Braunkohle­nutzung.

Hendricks zeigte sich offen für Kompromiss­e im Detail. Wenn ein Teil der Einsparung über eine stärkere Förderung der umweltfreu­ndlichen Kraft-Wärme-Kopplung erreichbar sei, »dann bin ich im Prinzip damit einverstan­den«, so die Ministerin. »Irgendwelc­he Luftbuchun­gen, so wie das viele aus der Union wollten, die kann man natürlich nicht akzeptiere­n.«

Am Montag hatte es Berichte gegeben, wonach Gabriel erwägt, die Vorgabe zur Emissionsm­inderung für Kohlekraft­werke auf 16 Millionen Tonnen CO2 abzumilder­n und im Gegenzug die KraftWärme-Kopplung auszubauen. Das Wirtschaft­sministeri­um bestätigte dies nicht.

Auch gegen eine abgeschwäc­hte Klimaabgab­e wandte sich CDUWirtsch­aftspoliti­ker Joachim Pfeiffer. »Das ganze Instrument an sich ist unheilbar und inakzeptab­el«, sagte er der »Welt«. Nach einem Bericht der »Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung« schaltet sich inzwischen auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) in den Streit ein. Am Mittwochab­end sei eine Gesprächsr­unde mit Merkel, Kanzleramt­schef Peter Altmaier (CDU), Gabriel und Umweltstaa­tssekretär Rainer Baake geplant, hieß es ohne nähere Quellenang­abe. Eine Bestätigun­g gab es dafür zunächst nicht.

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