Proteste gegen Euthanasiebefürworter Peter Singer
Berlin. Anlässlich einer Preisverleihung an den australischen Bioethiker Peter Singer wollen Gegner des Euthanasiebefürworters vor der Berliner Urania demonstrieren (26.5., 17 Uhr). Dort soll er am kommenden Dienstag den »Peter-Singer-Preis« für seinen Beitrag zur »Tierleidminderung« erhalten. Bekannt ist der Philosoph seit den 1980ern Jahren wegen seiner Forderung, die Tötung behinderter Säuglinge unter bestimmten Bedingungen zu legalisieren. »Wir haben nichts gegen Tierschutz, aber sehr wohl etwas dagegen, wenn behinderten Menschen das Recht auf Leben und andere fundamentale Menschenrechte abgesprochen werden«, erklärt Swantje Köbsell, Professorin für Disability Studies an der Berliner Alice Salomon Hochschule, den Protest. Singer verknüpft seinen Einsatz für »Euthanasie« mit seinem Engagement für Tierrechte. Er unterscheidet zwischen »Personen« und »Wesen«: »Personen« wie Primaten oder erwachsene nichtbehinderte Menschen hätten ein Bewusstsein von sich selbst. Bloße »Wesen« seien dagegen Menschen im Koma oder Neugeborene. Für Empörung sorgen Positionen wie diese: »Die Tötung eines behinderten Säuglings ist nicht moralisch gleichbedeutend mit der Tötung einer Person. Sehr oft ist sie überhaupt kein Unrecht«, schrieb Singer 2013. Erst im April habe er in einem Radio-Interview gefordert, behinderten Säuglingen Leistungen des staatlichen Gesundheitssystems zu entziehen, kritisiert das Aktionsbündnis »Kein Forum für Peter Singer«. Darin soll der Princeton-Professor geäußert haben: »Ich möchte nicht, dass sich meine Versicherungsbeiträge erhöhen, damit Kinder ohne Aussicht auf Lebensqualität teure Behandlungen bekommen.« Bei Auftritten Singers kommt es deshalb regelmäßig zu Protesten von behinderten Menschen, Frauen und Antifaschisten.