Einbrüche im Minutentakt
Immobilien: Sicherheit
Etwa alle zwei bis drei Minuten wird in Deutschland eingebrochen, und die Zahl der Einbrüche steigt von Jahr zu Jahr. Sehr häufig aber scheitern Einbrüche, weil an Haus oder Wohnung zusätzliche Sicherheitstechnik wie zum Beispiel mechanische Sicherungen angebracht sind. Begrüßenswert wäre es, wenn die Politik – wie aktuell kontrovers diskutiert – den Einbau von Sicherheitstechnik finanziell fördern würde, um den Einbruchschutz zu verbessern. Die Württembergische Versicherung (W&W) gibt Tipps zu Sicherungsmaßnahmen und weist darauf hin, dass auch das eigene Verhalten die Gefahr eines Einbruchs vermindern kann.
Zunächst sollten alle leicht erreichbaren Zugänge zu Wohnung oder Haus – vor allem Fenster, Balkon- und Terrassentüren – auf mögliche Schwachstellen untersucht werden, denn dies sind die beliebtesten Angriffsziele. Fenster etwa können ohne große Anstrengung mit einem Schraubenzieher aufgehebelt werden. Mülltonnen, Gartenmöbel oder Rankgerüste auf dem Grundstück dienen dem Einbrecher als Klettermöglichkeit und sollten deshalb weggeschlossen oder entfernt werden.
Obwohl häufig tagsüber eingebrochen wird, lautet eine Faustregel: »Je dunkler, desto besser für den Einbrecher.« Die Installation von Beleuchtungsanlagen und Lichtquellen an dunklen Ecken rund um das Haus erhöht die Entdeckungsgefahr und ist somit bereits eine einfache, aber wirkungsvolle Methode zur Abschreckung. Den Dieben die Zeit rauben Grundsätzlich gilt: Alle Maßnahmen, die den Zeitaufwand eines Einbrechers erhöhen, schützen vor unliebsamem Be- such. Erfahrungen aus der Schadenverhütung zeigen, dass Täter in der Regel ihr Vorhaben abbrechen und es bei einem anderen Objekt versuchen, wenn sie nicht innerhalb von zwei bis vier Minuten in ein Gebäude kommen.
Eine ausgezeichnete Sicherung bieten vor allem einbruchhemmende Türen und Fenster. Bereits vorhandene Türen können mit zusätzlichen Sicherheitsschlössern nachgerüstet werden. Bei der Sicherung von Türen und Fenstern sollte auf wirkungsvolle und stabile Produkte und fachkundige Montage geachtet werden.
Anerkannte Produkte der VdS Schadenverhütung beispielsweise werden in Versuchslaboren auf ihre Einbruchsicherheit hin untersucht. Wer sein Haus oder seine Wohnung über den mechanischen Schutz hinaus zusätzlich sichern möchte, sollte über den Einbau einer professionellen Einbruchmeldeanlage nachdenken.
Der Einbau von Sicherheitstechnik kostet Geld, das Hausund Wohnungseigentümer in der Regel nur anteilig aufbringen. Vielfach geht es um 50 Prozent, die der Mieter übernehmen muss. Der Vermieter legt seine 50 Prozent zudem als Modernisierung mit 11 Prozent auf die monatliche Miete um. Keine Hinweise geben In der Urlaubszeit lassen ständig heruntergelassene Rolllä- den und überquellende Briefkästen auf die Abwesenheit der Bewohner schließen und wirken geradezu einladend auf potenzielle Einbrecher. Deshalb sollte man immer die Nachbarn bitten, während dieser Zeit nach dem Haus oder der Wohnung zu sehen und den Briefkasten zu leeren. Selbst bei kurzer Abwesenheit sollten alle Fenster und Türen geschlossen werden, denn auch gekippte Fenster sind geöffnete Fenster.
Wird die Eingangstür einfach nur ins Schloss gezogen und nicht richtig abgeschlossen, kann der Einbrecher mit einer einfachen Scheckkarte die Tür schnell und geräuschlos öffnen. Schlüssel zu Haus und Wohnung sollten nie außerhalb der vier Wände versteckt werden. Auch offen herumliegende, von außen sichtbare Wertgegenstände in der Wohnung können Einbrecher anziehen. Versicherungsschutz Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen wird man ein Haus oder eine Wohnung nicht hundertprozentig schützen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich mit einer Hausratversicherung finanziell gegen die Folgen von Schäden durch Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus abzusichern.
Damit die Schadensregulierung möglichst reibungslos verlaufen kann, sollte man darauf achten, die Entschädigungsgrenzen für Wertsachen hoch genug anzusetzen und bei Bedarf anzupassen. Ferner ist es ratsam, wertvollen Hausrat zu fotografieren und die Kaufbelege grundsätzlich aufzubewahren. W&W/nd