Pro und Kontra zum Bahnstreik
Zu »GDL zieht die Notbremse«, 19.5., S. 1
Indem der GDL-Vorsitzende am 18. Mai gegenüber Fernsehsendern die alles entscheidende Frage stellte, hat er klar und deutlich erklärt, worum es seiner Gewerkschaft im unendlichen Streikgeschehen eigentlich geht: »Warum soll es keine zwei konkurrierende Tarifverträge geben?« Ja, nur darum geht es der GDL letztendlich im Konkurrenzkampf mit der DGB-Gewerkschaft EVG. Ziel der GDL ist es natürlich, bessere Konditionen als die EVG für ein und dieselben Berufsgruppen (insbesondere den Zugbegleitdienst) mit gleichen Tätigkeitsmerkmalen zu erreichen. Im Endeffekt geht es darum, dass EVGMitglieder aus ihrer Gewerkschaft aus- und in die GDL eintreten, weil sie dann mehr Geld in der Tasche, mehr Urlaub, weniger Wochenarbeitszeit etc. hätten.
Gespaltene Belegschaften wären das Fazit. Und darauf lässt sich der Bahnvorstand (verständlicherweise) nicht ein, wie lange und wie oft dafür auch noch gestreikt wird. Die Deutsche Bahn AG beharrt auf einer inhaltsgleichen Einigung mit beiden Gewerkschaften – und das ist auch gut und richtig so! Danke, liebe Lokführer, dass Ihr den menschenverachtenden Gesetzen seit Hartz IV und Grundsicherung, die mit der jetzt beabsichtigten Einschränkung des grundgesetzlich garantierten Streikrechts eine neue Spitze erreichen, versucht Paroli zu bieten. Warum provoziert der Eigentümer der Bahn diesen Streik? ten fordern eine Gehaltserhöhung um zehn Prozent. Das Besondere: Die Regierungsvertreter halten diese Forderung für richtig. Es sei aber kein Geld dafür vorhanden.
Das ist eine Lüge! Es ist die Rüstung, die das Volksvermögen auffrisst. Da sind Planung, Produktion und Erprobung von Flugzeugen, Modernisierung von Panzern und Artillerie nötig. Die Kriegsflotte wird vergrößert. Sogar das Standardgewehr sei unbrauchbar und müsse ersetzt werden, heißt es. Hinzu kommt der Einsatz ganzer Truppenteile im Ausland. Hier wird das Geld verschwendet, das unsere Kinder dringend benötigen.