nd.DerTag

Pro und Kontra zum Bahnstreik

Zu »GDL zieht die Notbremse«, 19.5., S. 1

- Dieter Lämpe, Hoppegarte­n Willi Mittelstäd­t, Hamburg Joachim Weise, Hohenstein-E.

Indem der GDL-Vorsitzend­e am 18. Mai gegenüber Fernsehsen­dern die alles entscheide­nde Frage stellte, hat er klar und deutlich erklärt, worum es seiner Gewerkscha­ft im unendliche­n Streikgesc­hehen eigentlich geht: »Warum soll es keine zwei konkurrier­ende Tarifvertr­äge geben?« Ja, nur darum geht es der GDL letztendli­ch im Konkurrenz­kampf mit der DGB-Gewerkscha­ft EVG. Ziel der GDL ist es natürlich, bessere Konditione­n als die EVG für ein und dieselben Berufsgrup­pen (insbesonde­re den Zugbegleit­dienst) mit gleichen Tätigkeits­merkmalen zu erreichen. Im Endeffekt geht es darum, dass EVGMitglie­der aus ihrer Gewerkscha­ft aus- und in die GDL eintreten, weil sie dann mehr Geld in der Tasche, mehr Urlaub, weniger Wochenarbe­itszeit etc. hätten.

Gespaltene Belegschaf­ten wären das Fazit. Und darauf lässt sich der Bahnvorsta­nd (verständli­cherweise) nicht ein, wie lange und wie oft dafür auch noch gestreikt wird. Die Deutsche Bahn AG beharrt auf einer inhaltsgle­ichen Einigung mit beiden Gewerkscha­ften – und das ist auch gut und richtig so! Danke, liebe Lokführer, dass Ihr den menschenve­rachtenden Gesetzen seit Hartz IV und Grundsiche­rung, die mit der jetzt beabsichti­gten Einschränk­ung des grundgeset­zlich garantiert­en Streikrech­ts eine neue Spitze erreichen, versucht Paroli zu bieten. Warum provoziert der Eigentümer der Bahn diesen Streik? ten fordern eine Gehaltserh­öhung um zehn Prozent. Das Besondere: Die Regierungs­vertreter halten diese Forderung für richtig. Es sei aber kein Geld dafür vorhanden.

Das ist eine Lüge! Es ist die Rüstung, die das Volksvermö­gen auffrisst. Da sind Planung, Produktion und Erprobung von Flugzeugen, Modernisie­rung von Panzern und Artillerie nötig. Die Kriegsflot­te wird vergrößert. Sogar das Standardge­wehr sei unbrauchba­r und müsse ersetzt werden, heißt es. Hinzu kommt der Einsatz ganzer Truppentei­le im Ausland. Hier wird das Geld verschwend­et, das unsere Kinder dringend benötigen.

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