Schachkolumne von
Das Kind mochte die Musik, und der Vater nahm es zu den Proben mit. Wir befinden uns am Hofe von Ludwig XIV. Der Vater hieß André Danican Philidor (Frankreich; 16521730), sein Sohn François-André Danican (1726-1795). Was der Vater nicht wusste war, dass das Kind ihn nicht nur wegen der Musik zu den Proben begleitete, sondern auch wegen des Spiels, das die Musiker in den Pausen spielten: Schach.
Später komponierte und textete François-André komische Opern für das Schlosstheater Ludwig XVI. Zudem amüsierte und beeindruckte er den ganzen Hofstaat mit seinem Talent für das Schachspiel. Aber er war alles andere als nur eine Hof-, geschweige denn nur eine lokale Größe. Er führte in der Schachwelt das Blindspiel zu neuen Höhen, und vor allem schrieb er die Regelordnung, die später das moderne Schach bis heute definieren sollte. Dazu gehören beispielsweise die en-passantRegel, also die Möglichkeit für einen Bauern, einen gegnerischen »im Vorbeigehen« zu schlagen, die Verpflichtung, mit einer Figur, die man berührt hat, auch zu ziehen, sowie die Voraussetzungen für die Rochade. Zur Schachpersönlichkeit war Philidor d. J. in jungen Jahren gereift, nachdem er von Versailles nach Paris gegangen und im legendären Café de la Régence als Berufsspieler tätig wurde.
Mit seiner im Jahr 1749 geschriebenen »L’Analyse des Echecs« und mit einer im Jahr 1777 veröffentlichten Reihe von Endspielstudien wurde François-André Danican Philidor dann entgültig schachweltweit bekannt. Die zwei Studien, die wir heute vorstellen, sind noch immer ein Muss in der Lehre des Spiels. In der ersten Aufgabe ist Weiß am Zug und erreicht ein Remis. In der zweiten Aufgabe ist Weiß am Zug und gewinnt.
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