Kuba wird darauf eine Antwort finden
Zu »Havannas Gratwanderung«, 15./16.8., S. 2
Martin Ling hat in mir Erinnerungen an einen Tag im Oktober 1993 wach gerufen. Ein Taxifahrer hatte meine Frau und mich vom Hotel abgeholt und uns zum Delfinarium von Varadero gefahren. Da waren wir dann mit vielleicht einem Dutzend weiterer Besucher in der großen Arena zur Delfinschau. Danach saßen wir mit dem Taxifahrer noch eine ganze Weile in der zum Restaurant umgebauten ehemaligen Du-Pont-Villa und sprachen über die Probleme Kubas. Die Erinnerungen an das Jahr 1990 waren noch ziemlich frisch, auch an die Wirkungen der zwei Währungen im Land. Und uns bewegte die Frage: Wird es Kuba schaffen?
Bei der Fahrt durch Varadereo hatte mir der Anblick mancher zu dieser Zeit bereits ehemaliger Pionierlager schon einen Kloß in den Hals getrieben. Nicht zu reden von den Eindrücken bei den Fahrten durch das Land. Und unserem Taxifahrer war anzusehen, dass er vorher andere Arbeit gewöhnt war.
Mittlerweile habe ich die Haarfarbe, die schon damals bei dem Taxifahrer in einem wunderbaren Kontrast zu seinem dunklen Gesicht stand. Und bei rund einem Dutzend Besuchen habe ich die Veränderungen seit der Not von 1993 gesehen. Da stellt sich mir schon die Frage, wovon der Autor spricht, wenn er von der sozialen Situation spricht, die sich bereits jetzt »seit den 90ern für viele« verschlechtert habe. Tatsächlich ist die seit 50 Jahren von den USA verfolgte Politik gegen Kuba gescheitert. Das alte Ziel wird nun mit einer veränderten Strategie verfolgt. Auch darauf kann und wird Kuba ohne Illusionen eine sozialistische Antwort finden.