Zweite Liga gibt es nicht nur im Fußball
Zu »Ein gigantischer Plan«, 8./9.8., S. 17
Die Aussage über die Verkehrsanbindung des Jade-Weserports und des Hamburger Hafens mit dem Hinter- land trifft so nicht zu. Seit Jahren sucht die Bahn nach einer Entlastung des Maschener Güterbahnhofs und nach einer besseren Bahnverbindung mit dem Hinterland. Die Planvariante der sogenannten Y-Trasse hat zu erheblichen Bürgerprotesten geführt. Seit Anfang des Jahres gibt es daher das Dialogforum Schiene Nord. Hier sollen Verwaltungsleute und die einzelnen Bürgerinitiativen gemeinsam eine Lösung suchen, wie in Zukunft der Knoten Maschen (HH-Harburg) durch Neubaustrecken oder Ausbau von bestehenden Strecken entlastet werden kann, damit eine zügige Verbindung ins Hinterland, das heißt Süddeutschland und bis Italien möglich ist. Auf diesem Forum wurde für den Jade-Weserport ganz klar gesagt, dass es dort keine Probleme mit dem Containerumschlag und dem Weitertransport geben wird, weil die Strecke über Minden in Richtung Süden führt und nicht über die ohnehin auch stark mit Personenverkehr belastete Strecke Lüneburg-Uelzen.
Die von Hamburg geforderte Elbvertiefung ist aus Naturschutzsicht äußerst problematisch, da der Fluss als FFH-Gebiet in Brüssel gelistet ist. Sollte die Vertiefung nicht kommen, könnte endlich der defizitäre JadeWeserport stärker genutzt werden. Ob Hamburg in Zukunft weiterhin das Tor zur Welt bleibt, wird sich dann zeigen. Dem Strukturwandel sind auch schon andere Regionen in Ost- und Westdeutschland zum Opfer gefallen. Zweite Liga gibt es nicht nur im Fußball.
Willy Hardes, Zernien