NADA kritisiert Veröffentlichung von Blutwerten
Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat kritisch auf die Veröffentlichung von Blutwerten einiger deutscher Leichtathleten um Diskusolympiasieger Robert Harting reagiert. »Die deutschen Athleten sind – zu Recht – empört über die Missachtung der Regeln«, hieß es in einer Stellungnahme: »Die NADA hat jedoch mit Bedenken zur Kenntnis genommen, dass einzelne Athleten nun ihre persönlichen Blutwerte veröffentlichen, um zu zeigen, dass sie sauber sind.« So bestehe die Gefahr, dass die Werte falsch interpretiert werden könnten. Darüber hinaus könnte der Anschein entstehen, dass Athleten, die ihre Werte nicht veröffentlichen, etwas zu verbergen hätten.
Vielmehr sehe die NADA die Welt-Antidoping-Agentur (WADA) und den Weltverband der Leichtathleten IAAF in der Pflicht, die aktuellen Vorkommnisse schnell aufzuklären. »Die Dringlichkeit für die Aufklärung wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass Athleten aus Angst vor falschen Verdächtigungen jetzt Blutwerte veröffentlichen«, hieß es.
Am Sonntag hatten Harting, 800-m-Läufer Robin Schembera und der ehemalige Geher und jetzige Trainer André Höhne ihre Blutwerte für die Öffentlichkeit freigegeben. Diese stammen aus der Datenbank der IAAF, der Vertuschung vorgeworfen wird. Die ARD und die »Sunday Times« hatten die Daten von Experten auswerten lassen.
Bei der Aufklärung, zu der die WADA ihre Hilfe angeboten habe, sei vor allem wichtig, welche Maßnahmen die IAAF treffe und welche noch aktiven Athleten betroffen seien. Auch habe die NADA selbst die IAAF mittlerweile kontaktiert. Diese Anfrage sei jedoch vom Weltverband nicht ausreichend beantwortet worden.