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Neue Radwege sollen Lücken schließen

Schweriner Regierung plant 100 Millionen Euro ein

- Dpa/nd

Schwerin. Radfahren soll in Mecklenbur­g-Vorpommern attraktive­r und vor allem sicherer werden. Dafür sollen Lücken im Radwegenet­z geschlosse­n und neue Radwege unter anderem entlang von Straßen gebaut werden, wie das Verkehrsmi­nisterium in Schwerin mitteilte. Bisher seien bereits 40 Prozent der Bundesstra­ßen im Land von Radwegen flankiert, bei den Landesstra­ßen mehr als ein Viertel. Seit 1990 wurden im Land mehr als 1700 Kilometer Radwege neben Straßen gebaut. Diese Wege würden häufig von Menschen genutzt, die für kürzere Strecken das Fahrrad gegen das Auto tauschen, um zur Arbeit oder zur Schule zu gelangen, sagte die Geschäftsf­ührerin des Fahrradclu­bs ADFC im Land, Gabriele Meyer.

Der ADFC fordert eine bessere Verknüpfun­g zwischen sogenannte­n Alltagsrad­wegen und touristisc­hen Radwegen. Das Lückenschl­ussprogram­m des Verkehrsmi­nisteriums, an dem der Fahrradclu­b mitwirkte, sei der richtige Weg. Nach Angaben des Ministeriu­ms können zwischen 2014 und 2016 rund 15 Millionen Euro für den Lückenschl­uss im Radwegenet­z verbaut werden. Der ADFC appelliert­e an die Ministerie­n für Verkehr und Tourismus, die Stelle der Radwegemei­sterin zu verlängern, die Ende August auslaufe. Sie koordinier­e die Wegeplanun­g.

Grünen-Fraktionsc­hef Jürgen Suhr kritisiert­e, dass Radfahrer vielerorts auf Landes- oder Bundesstra­ßen fahren müssen, um an ihr Ziel zu gelangen. Zu Recht würden Bürgerinit­iativen auf diese Missstände aufmerksam machen und Abhilfe fordern. Es würden Radwege gebraucht und keine Helmpflich­t, wie sie Innenminis­ter Lorenz Caffier (CDU) angesichts mehrerer tragischer Fahrradunf­älle gefordert hatte.

Für weitere Radwege sind im Nordosten von Land und Bund über 100 Millionen Euro vorgesehen, wie das Ministeriu­m mitteilte. Alleine an Bundesstra­ßen seien für mehr als 65 Millionen Euro Radwege im Bau oder in der Planung, an Landesstra­ßen für mehr als 35 Millionen Euro. Diese Summen stehen jedoch nur scheibchen­weise zur Verfügung.

Ein zunehmende­s Problem für den Radwegebau ist nach Angaben des Schweriner Ministeriu­ms der Grunderwer­b. Es komme immer häufiger zu Verzögerun­gen, weil Eigentümer die für Radwege notwendige­n Flächen nicht verkaufen. Die Straßenbau­ämter seien bemüht, Radwege im Einvernehm­en mit Kommunen, Verbänden und betroffene­n Bürgern zu bauen.

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