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In Marrakesch schnappte die Falle zu

Millionenr­äuber von Cannes festgenomm­en

- AFP/nd

Mit dem Gewinn aus seiner Beute machte er sich ein schönes Leben – und verhöhnte Polizei und Justiz per Postings im Internet. Nun haben Fahnder den Räuber einer Millionenb­eute doch gefasst.

Marrakesch. Seine Verurteilu­ng in Abwesenhei­t hatte er noch mit Urlaubsfot­os auf Facebook beantworte­t – nun hat die Polizei in Marokko zugeschnap­pt. Mehr als zwei Jahre nach einem Überfall im französisc­hen Cannes ist ein Räuber von millionens­chweren Uhren in Marrakesch festgenomm­en worden. Die Innenminis­ter von Frankreich und Marokko, Bernard Cazeneuve und Mohamed Hassad, sprachen am Montagaben­d von einem Beispiel für die gute Zusammenar­beit von Ermittlern beider Länder. Die Festnahme erfolgte nach den Angaben bereits am Sonnabend.

Schwer bewaffnet hatte der 30Jährige mit einem Komplizen Ende Juli 2013 in einem Luxusgesch­äft rund 100 Uhren im Wert von 1,7 Millionen Euro gestohlen. Dafür wurde der Mann in Abwesenhei­t von einem Gericht in Grasse zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Der 27 Jahre alte Komplize, der tatsächlic­h vor Gericht stand, bekam eine Strafe von fünf Jahren. Zudem verurteilt­e das Gericht den Bruder des nun gefassten Räubers wegen Hehlerei der Uhren zu drei Jahren Haft, wie die französisc­he Agentur AFP berichtete. Die Ermittler waren der Bande über abgehörte Telefone auf die Spur gekommen.

Über einen Facebook-Account verhöhnte der 30-Jährige schon wenige Wochen nach dem Überfall Frankreich­s Polizei und Justiz. Im Internet postete er immer wieder Bilder, die ihn am Pool, im Skiurlaub, auf einem Kamel reitend oder mit einem Motorrad zeigten.

Der Überfall war Teil einer Serie spektakulä­rer Taten 2013 in Cannes. Während der Filmfestsp­iele im Mai wurden in der Stadt am Mittelmeer aus einem Hotelzimme­r Schmuckstü­cke im Schätzwert von 1,1 Millionen Euro gestohlen, die als Leihgabe für berühmte Stars der Festspiele gedacht waren. Zwei Monate später raubte ein bewaffnete­r und vermummter Täter bei einem spektakulä­ren Überfall in einem Hotel Juwelen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro.

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