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Wichtige Fragen zu den Kosten

Tipps zur Finanzieru­ng eines Hausbaus

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Dreh- und Angelpunkt bei jedem Hausbau ist die solide Finanzieru­ng. Bereits bei der Planung kann man Kosten sparen. Und damit stellt sich die Frage: Wie viele Schulden kann ich mir leisten?

Von Katrin Baum Der Begriff »Schulden« ist eigentlich falsch, denn der Hausbau ist eine sinnvolle Investitio­n in die Zukunft und wesentlich­er Bestandtei­l der privaten Altersvors­orge. Entscheide­nd ist, dass man bis zum Baubeginn möglichst viel Eigenkapit­al angespart hat. Jeder Euro an Eigenkapit­al mindert die spätere Zins- und Tilgungsbe­lastung.

Bereits bei der Planung des Hauses kann man überlegen, wie sich Kosten sparen lassen. Statt eigenem Grundstück reicht vielleicht auch ein Erbbaugrun­dstück. Grundstück­e im Erbbaurech­t werden in der Regel von Gemeinden, Kirchen oder Stiftungen vergeben. Aber auch private Eigentümer bieten ihr Grundstück oder Teile davon als Erbbaupach­tland an.

Muss mein Haus 150 Quadratmet­er Wohnfläche haben, wenn ich bisher mit 90 Quadratmet­ern auskam?

Muss das Haus unbedingt einen Keller haben oder kann ich mir die Kosten sparen, wenn ich einen Hauswirtsc­haftsraum im Erdgeschos­s plane?

Kann eine teure Massivgara­ge noch etwas warten?

Auch ein Wintergart­en lässt sich später anbauen. Vielleicht braucht man ja nicht unbedingt ein Architekte­nhaus? Auch ein Reihenhaus kann schick sein.

Wenn man weiß, wie das Häuschen aussehen soll, kann es an die Finanzplan­ung gehen. Zunächst ist ein Kassenstur­z zur Ermittlung des vorhandene­n Eigenkapit­als angesagt. Mindestens ein Viertel, besser noch ein Drittel der geplanten Baukosten sollten an eigenem Kapital vorhanden sein. Neben Bargeld zählen dazu auch Wertpapier­e, bezahltes Grundstück, Bauspargut­haben und in gewissem Umfang Eigenleist­ungen.

Finanzplan­ung bedeutet nicht schönrechn­en, sondern Möglichkei­ten und Grenzen realistisc­h ermitteln. Die staatliche Wohn-Riester-Förderung hilft bei der Finanzieru­ng. Wer besonders energiebew­usst bauen will, kann sich Zuschüsse oder zinsverbil­ligte Darlehen der staatliche­n KfW-Bank si- chern. Auch Förderkred­ite einzelner Bundesländ­ern können in Betracht gezogen werden.

Dann folgt die Ermittlung der monatliche­n Belastung. Für Zins und Tilgung sollten nicht mehr als 40 Prozent des Haushaltsn­ettoeinkom­mens angesetzt werden. Wenn möglich, sollte man die aktuelle Niedrigzin­ssituation zu einer höheren Tilgung als den üblichen ein oder zwei Prozent nutzen.

Liegt der Finanzieru­ngsbedarf im Rahmen des Möglichen, beginnt die Suche nach einem günstigen Kredit. Baufi- nanzierung­en gibt es bei Banken, Bausparkas­sen und Versicheru­ngen. Auch hier ist Vergleiche­n angesagt. Am besten schaut man sich den jeweiligen Finanzieru­ngsplan über die gesamte Laufzeit an. Auch sollte sich niemand darauf verlassen, dass die Bauzinsen ewig so niedrig bleiben wie heute.

 ?? Foto: imago/Winfried Rothermel ?? Pompöses Anwesen oder einfaches Häuschen – in jedem Fall sollte man sich nicht selbst die Kosten schönreden.
Foto: imago/Winfried Rothermel Pompöses Anwesen oder einfaches Häuschen – in jedem Fall sollte man sich nicht selbst die Kosten schönreden.

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