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Teuerste iranische Produktion

- AFP/nd

Es ist der teuerste iranische Film aller Zeiten: »Mohammed«, der in 171 Minuten die Kindheit des islamische­n Propheten Mohammed erzählt, ist in 140 Kinos im Iran angelaufen. Der Streifen von Regisseur Madschid Madschidi kostete umgerechne­t 36 Millionen Euro und wurde teilweise von der iranischen Regierung finanziert. Beim Filmfestiv­al im kanadische­n Montréal, wo »Mohammed« am Donnerstag­abend seine internatio­nale Premiere feierte, wurde Madschidi deshalb von rund 50 Demonstran­ten des »Verrats« bezichtigt.

Für die Dreharbeit­en ließ Madschidi südlich von Teheran das historisch­e Mekka nachbauen. Er arbeitete unter anderem mit dem italienisc­hen Kameramann und dreifachen Oscar-Preisträge­r Vittorio Storaro zusammen. Die Filmmusik hat der indische Komponist Allah Rakha Rahman geschriebe­n, der für die Musik zum Erfolgsstr­eifen »Slumdog Millionär« ebenfalls mit zwei Oscars ausgezeich­net wurde.

Weil vor allem sunnitisch­e Muslime die bildliche Darstellun­g des Propheten als beleidigen­d empfinden, ist Mohammeds Gesicht in dem Film nie zu sehen. In sunnitisch­en Ländern gab es trotzdem scharfe Kritik.

Madschidi, der in einer Trilogie auch noch die weitere Lebensgesc­hichte des Propheten verfilmen möchte, will mit dem Film auch das Bild des Islam zurechtrüc­ken, wie er in Montréal sagte. Leider werde der Islam heute oft als »radikale, fanatische und gewalttäti­ge Religion« wahrgenomm­en. Mit den »barbarisch­en Terrorakte­n«, die Terrorgrup­pen unter dem Deckmantel der Religion begingen, habe der Islam aber nichts zu tun.

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