»Wir lieben die Spiele gegen die Niederlande«
Nach dem Halbfinalsieg über England gehts für die deutschen Hockeyspieler im EM-Finale gegen den Dauerrivalen
Die deutschen Hockeyspieler stehen zum vierten Mal in Serie im EMFinale. Nun soll im Endspiel gegen die Niederlande auch der neunte Titel gewonnen werden.
Der Jubel nach dem nervenaufreibenden Halbfinalthriller gegen England war kaum verhallt, da schickten die deutschen Hockeyspieler schon erste Kampfansagen in Richtung ihres Endspielgegners Niederlande. Am Sonnabend greift die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) in einer Neuauflage des olympischen Finales von 2012 nach ihrem neunten EM-Titel.
»Wir haben bei den Olympischen Spielen gegen die Niederlande gewonnen. Jetzt wollen wir sie hier wieder schlagen«, sagte Kapitän Martin Häner. »Sie sind immer ein großer Rivale für Deutschland, egal, ob im Fußball oder im Hockey.« Moritz Fürste meinte: »Wir lieben die Spiele gegen die Niederlande. Wir hatten in den letzten Jahren eine Reihe ganz wichtiger Spiele gegen sie, von denen wir viele gewinnen konnten.«
Für die nächste Runde im ewigen Duell der Nachbarländer musste die Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise allerdings hart kämpfen. Erst im Penaltyschießen kriegte die erfolgsverwöhnte deutsche National- mannschaft die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber klein. Torhüter Nicolas Jacobi sowie Florian Fuchs, Fürste und Mats Grambusch bewiesen starke Nerven und sorgten im Shootout für das 3:2 (1:1, 2:2). »Wir haben sicherlich nicht alles richtig gemacht, aber die Jungs haben die Intensität des Spiels toll angenommen hier vor der tollen Kulisse«, sagte Weise. »Ich fand es eigentlich ganz gut, dass es mal zum Penaltyschießen gekommen ist, denn das hatten wir noch nicht.«
Bis zum Ende der regulären Spielzeit hatten sich beide Teams zuvor um jeden einzelnen Meter des Feldes gestritten. In der Schlussphase brachte Lukas Windfeder drei Minuten vor dem Ende Deutschland per Strafecke mit 2:1 (57.) in Führung, ehe Ashley Jackson per Siebenmeter für England egalisierte (59.). Vor der Pause hatte Martin Zwicker in der 30. Minute die 1:0-Führung der Engländer durch Mark Gleghorne (20.) ausgeglichen.
Ein intensives Match, das OranjeCoach Max Caldas interessiert von der Tribüne aus beobachtete. Er hatte mit seinem Team bereits am Nachmittag den Einzug ins Finale geschafft. Beim schwer erarbeiteten 1:0 gegen Au- ßenseiter Irland reichte der Treffer von Jeroen Hertzberger (12.), da die Niederländer auch in ihrem vierten Spiel bei der EM ohne Gegentor blieben. Die deutschen Männer erwartet also Schwerstarbeit. Als Beweis reicht bereits ein Blick auf das Ergebnis des letzten Tests vor der EM: In Düsseldorf setzte es eine 1:5-Pleite – gegen die Niederlande.
Das Duell bei den Frauen ging an die Niederländerinnen. Ihnen unterlagen die deutschen Hockeyspielerinnen am Freitag im Halbfinale knapp mit 0:1. Ginella Zerbo schoss Oranje ins EM-Endspiel.