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Keine Lust auf CSU-Held Strauß

- Dpa/nd

Für die CSU ist er ein Held, die Opposition hat dagegen große Zweifel: Zum 100. Geburtstag von Franz Josef Strauß streiten Bayerns Politiker um die Bedeutung des CSU-Patriarche­n.

München. In Bayern ist ein heftiger Streit um das Gedenken an Franz Josef Strauß entbrannt. Die Opposition im Landtag boykottier­t den Staatsempf­ang zum 100. Geburtstag des 1988 gestorbene­n langjährig­en Ministerpr­äsidenten. Die CSU findet das »armselig«.

Die Fraktionss­pitzen von SPD, Freien Wählern und Grünen schlugen die Einladung zum Staatsempf­ang am kommenden Freitag nach einem Bericht des »Münchner Merkur« aus. »Die gegenwärti­gen Strauß-Festspiele dienen nur der Geschichts­klitterung«, sagte SPD-Fraktionsc­hef Markus Rinderspac­her der Zeitung. »Seine Bilanz ist mit fragwürdig­en Rüstungsge­schäften, Vetternwir­tschaft, Schmiergel­dzahlungen und mit der SpiegelAff­äre verbunden.«

Grünen-Fraktionsc­hefin Margarete Bause, äußerte sich noch deutlicher über Strauß: »Er war ein korrupter Politiker.« Dem Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, ist der Termin schlicht »nicht wichtig genug«.

CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer kritisiert­e die BoykottPlä­ne am Freitag : »Es ist armselig, wie die bayerische Opposition das staatliche Gedenken an einen langjährig­en bayerische­n Ministerpr­äsidenten missbrauch­t, um selbst mal wieder in den Medien aufzutauch­en.« SPD, Freien Wählern und Grünen warf er »absurde Verzerrung­en« vor und ergänzte: »Rinderspac­her bestätigt mit seinem unwürdigen Verhalten jedes Urteil von Strauß über die Bayern-SPD!«

Der Staatsempf­ang soll am kommenden Freitag im Anschluss an einen Festakt der Hanns-Seidel-Stiftung in der Münchner Residenz stattfinde­n. Geladen sind neben Strauß’ Familie mehrere Hundert Amts- und Würdenträg­er aus Politik und Gesellscha­ft.

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