nd.DerTag

Bis in alle Ewigkeit

- Simon Poelchau meint, dass die Lausitzer Braunkohle in der Erde bleiben soll

Brandenbur­gs Wirtschaft­sminister Albrecht Gerber (SPD) hat mal nachgerech­net und kam zum Ergebnis: Die Lausitzer Braunkohle kann noch 2000 Jahre lang reichen. Na, super!

Gerbers Berechnung­en enthalten jedoch einen kleinen Fehler, der die Haltbarkei­t der Lausitzer Kohle noch um ein vielfaches verlängert. Bis in alle Ewigkeit hinein, könnte man sagen. Denn niemand will die Kohle haben. Eigentlich sollte selbst Gerber sie nicht haben wollen, würde er im Rahmen seiner Energiestr­ategie 2030 die erneuerbar­en Energien ernsthaft ausbauen wollen. Schließlic­h ist die Braunkohle­verstromun­g die klimaschäd­lichste Weise, die Glühbirnen hierzuland­e zum Leuchten zu bringen. Und angesichts der gewaltigen Überkapazi­täten bei der Stromprodu­ktion zieht das Argument der angeblich gefährdete­n Versorgung­ssicherhei­t einfach nicht mehr. Dies ist schon längst in der Öffentlich­keit angekommen. Ansonsten hätten die Klimaaktiv­isten, die Mitte August in Deutschlan­ds zweitem großen Braunkohle­revier Deutschlan­ds den Tagebau in Garzweiler blockierte­n, für ihre Aktion nicht so viel Zuspruch bekommen. Selbst von der »Tagesschau« gab es einen äußerst wohlwollen­den Kommentar.

Also leave the coal in the hole, wie man im Englischen so schön sagt. Lasst die Kohle in der Grube. Dann hält sie sogar bis in alle Ewigkeit.

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