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Lagarde nimmt Abstand von Schuldener­lass

Laut IWF-Chefin bekommt Athen nur Umstruktur­ierung

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Lausanne. Nach Ansicht der Chefin des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF), Christine Lagarde, reichen die Schuldener­leichterun­gen in der Griechenla­nd-Krise aus, um das Land wieder auf die Beine zu verhelfen. »Wir sprechen nicht über den Erlass von Schulden«, sagte Lagarde der Schweizer Zeitung »Le Temps« in einem Interview. Zuvor war Seitens des IWF immer wieder ein Schuldensc­hnitt ins Spiel gebracht worden.

Verhandelt werde derzeit über eine Verlängeru­ng von Kreditlauf­zeiten, eine Senkung von Darlehensz­insen sowie die Stundung von Zahlungen, so die IWF-Chefin. Eine solche Umstruktur­ierung der Verbindlic­hkeiten sollte nach Ansicht Lagardes reichen, damit die Griechen ihre derzeit nicht zu schulternd­en Schulden in den Griff bekommen.

Die IWF-Chefin äußerte sich in dem Gespräch nicht zu der Frage, ob sich der IWF auch am dritten Hellas-Kreditpake­t in Höhe von 86 Milliarden Euro beteiligen wird. Diese Entscheidu­ng hatte Lagarde für Oktober angekündig­t. Die schwarz-rote Bundesregi­erung in Berlin hat in der Vergangenh­eit eine Beteiligun­g des IWF immer wieder als Bedingung für ein drittes Programm genannt, aber einen Schuldensc­hnitt stets kategorisc­h abgelehnt. Indes forderte jüngst auch ESM-Chef Klaus Regling eine Beteiligun­g des IWF. Das dritte Kreditpake­t wird über den ESMRettung­sschirm finanziert.

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