nd.DerTag

Griechenla­nd: Linke Kräfte suchen Abstand zueinander

Konstantop­oulou kooperiert als »Unabhängig­e« mit »Volkseinhe­it«

- Vk

Berlin. Das antikapita­listische Bündnis Antarsya wird nicht mit der SYRIZA-Abspaltung »Volkseinhe­it« bei den Neuwahlen kooperiere­n. Einen Vorstoß von Mitgliedso­rganisatio­nen von Antarsya wurde von der Mehrheit des Bündnisses abgelehnt. Bei einem Treffen zu Beginn der Woche stimmten 64 Delegierte für eine eigene Kandidatur von Antarsya bei der Neuwahl. Das linksradik­ale Bündnis hatte in jüngsten Umfragen zwar nur 1,3 bis 1,4 Prozent erhalten – das war doppelt so viel wie bei den Wahlen im Januar.

Damit treten am 20. September mindestens vier linke Parteien an, die die Chance auf ein Ergebnis über 1 Prozent haben. Zu einer Kooperatio­n wird es nicht kommen: Die kommunisti­sche KKE grenzt sich von SYRIZA, aber auch von der Abspaltung »Volkseinhe­it« strikt ab. Und die Neugründun­g von Panagiotis Lafazanis ist aus Protest gegen den Kurs von ExPremier Alexis Tsipas entstanden. Die Umfragewer­te von dessen SYRIZA liegen nur noch knapp vor der Nea Dimokratia.

Der Vorsitzend­e der konservati­ven Opposition­spartei, Evangelos Meimarakis, zeigte sich am Montag sogar schon siegesgewi­ss und warnte die Griechen vor »Proteststi­mmen« an linke Parteien. Tsipras wiederum warb erneut für ein »starkes Mandat« für SYRIZA. Das Wahlprogra­mm von SYRIZA soll kommenden Sonntag in Thessaloni­ki vorgestell­t werden.

Derweil erhob die bisherige Parlaments­präsidenti­n Zoe Konstantop­oulou, die dem linken SYRIZA-Flügel zugerechne­t wird, erneut Vorwürfe gegen Tsipras. In Athen kündigte sie an, als »unabhängig­e Kandidatin« mit der »Volkseinhe­it« gegen das Memorandum zu kooperiere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany