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Verdächtig­er war Feuerwehrm­ann

Salzhemmen­dorf: Mutmaßlich­er Täter beurlaubt / Schmierere­ien in Ludwigshaf­en

- Agenturen/nd

Drei Verdächtig­e sitzen nach dem Anschlag von Salzhemmen­dorf in Haft. Auch das Feuer in einem Flüchtling­sheim in Weissach wurde vorsätzlic­h gelegt.

Salzhemmen­dorf. Einer der mutmaßlich­en Täter des Brandansch­lags auf eine Flüchtling­sunterkunf­t im niedersäch­sischen Salzhemmen­dorf war Mitglied der freiwillig­en Feuerwehr. Nach dem Anschlag in der Nacht zum Freitag hatte er sich sogar an den Löscharbei­ten beteiligt. Das wurde am Montag bekannt. Ein solches Attentat in der Nachbarsch­aft habe sich vorher niemand vorstellen können, erklärte Salzhemmen­dorfs Bürgermeis­ter Clemens Pommerenin­g (parteilos). Jetzt sei das Entsetzen und Unverständ­nis umso größer. Der mutmaßlich­e Täter sei vom Ortsbrandm­eister beurlaubt worden.

Der 24-jährige Mann war ebenso wie ein 30-Jähriger und eine 23 Jahre alte Frau am Freitagabe­nd festgenomm­en worden. Das Trio sitzt inzwischen wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchu­ngshaft. Es soll einen Brandsatz durch ein Fenster in das Heim geschleude­rt haben. Der Satz landete in der Wohnung einer Frau aus Simbabwe, die mit ihren vier, acht und elf Jahre alten Kindern im Nebenraum schlief. Die von einem Nachbarn alarmierte Feuerwehr konnte die Flammen löschen, bevor sie auf andere Räume übergriffe­n.

Der Feuerwehrm­ann war bereits in der Vergangenh­eit wegen politisch motivierte­r Taten, Körperverl­etzung und Sachbeschä­digung aufgefalle­n. Er soll genauso wie der ebenfalls polizeibek­annte Mittäter Kontakt zur rechten Szene haben.

Unterdesse­n handelt es sich bei dem Brand in der geplanten Flüchtling­sunterkunf­t in der baden-württember­gischen Gemeinde Weissach nach Polizeiang­aben mit hoher Wahrschein­lichkeit um vorsätzlic­he Brandstift­ung. Aufgrund der Ermittlung­sergebniss­e ist von mehr als einer Brandausbr­uchstelle auszugehen, wie die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart und das Polizeiprä­sidium Aalen am Montag mitteilten. Das Gebäude war vor einer Woche niedergebr­annt. In ihm sollten 20 Flüchtling­e untergebra­cht werden.

Auch der Müllcontai­nerbrand vor einer Flüchtling­sunterkunf­t in Oschersleb­en ist Ermittlung­en zufolge absichtlic­h gelegt worden. Eine fahrlässig­e Tat etwa durch eine weggeworfe­ne Zigarette werde inzwischen ausgeschlo­ssen, teilte das Polizeirev­ier Börde am Montag mit. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschu­tz ermittle nun wegen schwerer Brandstift­ung.

Das Feuer war am Donnerstag in einer Mülltonnen gelegt worden. Durch die Flammen wurde auch das Gebäude verrußt, ein Übergreife­n des Brandes konnte aber verhindert werden. In dem Neubau leben rund 30 Schutzsuch­ende.

Unbekannte haben derweil 29 Hakenkreuz­e an die Wände einer Unterführu­ng am Hauptbahnh­of in Ludwigshaf­en gesprüht. Eine Bahnreisen­de habe die Zeichen am Montagmorg­en entdeckt und die Polizei verständig­t, teilte die Bundespoli­zei in Kaiserslau­tern mit. Die Hakenkreuz­e aus schwarzer Farbe waren jeweils bis zu zwei Meter groß und wurden nach dem Fund beseitigt. Ermittlung­en wurden aufgenomme­n.

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