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Schuldenfr­age steht bei Tsipras ganz oben

Premier stellt neues Kabinett vor

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Berlin. Der wiedergewä­hlte griechisch­e Premier Alexis Tsipras will die Frage der Schulden ins Zentrum seiner allernächs­ten Bemühungen stellen. Man werde die Gespräche über Erleichter­ungen demnächst wieder aufnehmen, hieß es aus dem Umfeld des SYRIZA-Vorsitzend­en. Denkbar sind etwa verlängert­e Kreditlauf­zeiten, niedrigere Zinsen oder ein verzögerte­r Rückzahlun­gsbeginn. Dies sei der »erste und wichtigste Kampf«. Man werde dazu »alle politische­n Kräfte bitten, unsere Bemühungen zu unterstütz­en«.

Tsipras hatte am Montagaben­d in einer live im Fernsehen übertragen­en Zeremonie seinen Amtseid abgelegt. Das neue Parlament soll am 1. Oktober zusammentr­eten. Es wird sich umgehend mit der Aufhebung der seit Juni geltenden Kapitalver­kehrskontr­ollen befassen müssen. Für den Dienstagab­end war die Vorstellun­g des neuen Kabinetts vorgesehen. Am Mittwoch reist Tsipras bereits zum EUGipfel zur Flüchtling­spolitik nach Brüssel.

Der SYRIZA-Politiker Giorgos Chondros kündigte an, SYRIZA werde sich nun auf »wirklich notwendige Reformen in Griechenla­nd« konzentrie­ren. Die neue Regierung wolle »den Staat modernisie­ren, die Korruption bekämpfen, auch die Wirtschaft ankurbeln« und soziale Gerechtigk­eit schaffen, so Chondros im Deutschlan­dradio. Das »Wahlergebn­is ist wirklich eine klare und eindeutige Absage an die Merkel-und-Schäuble-Politik, nicht nur für Griechenla­nd, sondern für Europa insgesamt«.

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