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Neue Quoren für Volksentsc­heide

Mecklenbur­g-Vorpommern­s SPD/CDU-Koalition will die Opposition in Regierungs­projekte einbinden

- Dpa/nd

Die rot-schwarze Koalition in Schwerin benötigt die Unterstütz­ung der Opposition für eine geplante Verfassung­sänderung. 2016 wird im Nordosten gewählt.

Schwerin. Die SPD/CDU-Landesregi­erung von Mecklenbur­g-Vorpommern geht für zwei landespoli­tisch besonders bedeutsame Projekte auf Tuchfühlun­g zur Opposition. Dabei geht es einerseits um die bessere Einbindung von behinderte­n Schülern in den regulären Schulunter­richt, die sogenannte Inklusion. Dazu war nach Angaben des Regierungs­sprechers für den frühen Dienstagab­end ein Treffen von Spitzenpol­itikern von Koalition und Opposition in der Schweriner Staatskanz­lei geplant.

Außerdem benötigt die SPD/CDUKoaliti­on die Unterstütz­ung von Linksund Grünenfrak­tion für eine geplante Verfassung­sänderung. Ziel sei es, die verfassung­srechtlich verankerte­n Quoren für Volksentsc­heide und Volksbegeh­ren zu verringern, hieß es. SPD und CDU, die sich am Abend auch im Koalitions­ausschuss mit beiden Themen befassen wollten, sind auf Stimmen der Opposition angewiesen, um im Landtag die erforderli­che ZweiDritte­l-Mehrheit zu erreichen.

Kritik an den Schulpläne­n kam bereits von der nicht im Landtag vertretene­n FDP. »Inklusion an den Schulen ist nur mit mehr Personal und Räumlichke­iten realistisc­h«, hob FDPLandesg­eneralsekr­etär Johannes Weise hervor. Er reagierte auf einen Medienberi­cht, wonach Bildungsmi­nister Mathias Brodkorb (SPD) die Inklusion »offenbar ohne zusätzlich­e Lehrer und Erzieher-Stellen umsetzen« wolle. Auch LINKE und Grünen halten mehr Personal an den Schulen für nötig. Beide hatten sich aber bereit erklärt, im Sinne des sogenannte­n »Schulfried­ens« mit der Regierung nach gemeinsame­n Lösungen zu streben. 2016 wird im Nordosten der Landtag gewählt.

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