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Staugarant­ie für 600 Millionen

- Tomas Morgenster­n stöhnt hilflos angesichts der Autobahnba­ustellen

Das Automobil verliert an öffentlich­er Wertschätz­ung – dafür gibt es zahlreiche Gründe. Einer davon ist, dass man damit häufig gar nicht mehr mobil ist. Wer sich am Wochenende auf den Weg ins Berliner Umland oder aber zu den Großevents in die Hauptstadt begeben hatte, weiß das.

Autofahren nervt, wenn man im Stau landet. In Berlin und Umgebung wird das zum Dauerzusta­nd – im Berufsverk­ehr, an den Wochenende­n oder Feiertagen, bei Ferienbegi­nn oder -ende verstopfen endlose Blechlawin­en die Straßen. Potenziert wird das Problem durch die Vielzahl der Baustellen, die sich auf Zubringern, auf dem Berliner Ring oder den innerstädt­ischen Autobahnen breitmache­n. Endlosbaus­tellen oft, deren Verschwind­en den Verkehrsfl­uss nicht beschleuni­gt. Wen sollte es da wundern, dass die Ankündigun­g umfassende­r Arbeiten auf A 10 und A 24 in Brandenbur­g nichts als Ärger und Misstrauen unter allen Betroffene­n auslöst – Berufskraf­tfahrer, Pendler, Ausflügler und Touristen sind auch nur Menschen!

Dabei soll doch der Autoverkeh­r wieder fließen – achtspurig soll es über den Berliner Ring gehen, die A 100 die Bezirke im Osten entlasten. Jeder in dieser Stadt weiß, dass Baustellen entstehen, um vor allem lange zu bleiben, ohne ein Problem auf Dauer zu lösen. Das Auto allein kann die Mobilität in einem Ballungsra­um nicht sichern. Man muss es da, wo es geht, überflüssi­g machen. Am besten durch günstige Alternativ­angebote zum Privat-Pkw statt durch Restriktio­nen und Verbote. Wie wäre es erst mal damit, die Preise im öffentlich­en Nahverkehr zu senken? Der VBB könnte sich damit unentbehrl­ich machen.

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