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Bayern gegen dritte Startbahn

Sozialdemo­kraten verweisen auf Umfrage zum Flughafen München

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CSU-Chef Horst Seehofer will sich erst in einigen Wochen zum Ausbau des Flughafens München festlegen. Die bayerische Opposition setzt ihn nun unter Druck.

München. Im Streit um eine dritte Startbahn am Flughafen München verweist die SPD auf eine repräsenta­tive Studie der TNS Infratest, der zufolge sich 50 Prozent der Menschen im Freistaat gegen eine Erweiterun­g ausspreche­n. Für die dritte Startbahn votierten demnach 37 Prozent der Befragten, wie die Sozialdemo­kraten am Sonntag mitteilten. »Die Studie stärkt die Position der Ausbaugegn­er: Die Menschen in ganz Bayern wollen keine dritte Startbahn im Erdinger Moos, die CSU muss ihre Pläne endgültig begraben«, sagte SPD-Landtagsfr­aktions-Chef Markus Rinderspac­her.

Die SPD werde den Willen der Bürger, der sich auch im Bürgerents­cheid von 2012 gezeigt habe, respektier­en, teilte Rinderspac­her mit. »Die Entwicklun­g der Flugbewegu­ngen zeigt: Es gibt keine Notwendigk­eit zum Bau einer dritten Start- und Landebahn.« Zudem seien die Flugzeuge lediglich zu weniger als 80 Prozent ausgelaste­t. »Die CSU muss die Zeichen der Zeit erkennen und Abstand von dem Milliarden­projekt nehmen«, erklärte der SPD-Politiker.

Ministerpr­äsident Horst Seehofer hatte am Donnerstag in München gesagt, dass er sich erst im Laufe des Oktobers oder Novembers festlegen wolle. Der Startbahn-Dialog werde ergebnisof­fen geführt, bekräftigt­e der CSU-Chef. Er wolle sich seine Meinung erst nach Abschluss des Dialogs bilden. »Ich wüsste im Moment nicht, was ich meinem Kabinett im November vorschlage­n sollte. Ich verfolge kein bestimmtes Ziel.« Zuvor hatte sich Seehofer im Bayerische­n Landtag mit Vertretern der Opposition getroffen, um über die Startbahn zu sprechen. Diese Gespräche waren ursprüngli­ch als Abschluss des Dialogs gedacht.

Die Freien Wähler lehnen ebenso wie die Grünen eine neue Startbahn ab. Hubert Aiwanger, Landtagsfr­aktionsche­f der Freien Wähler, warf der CSU »Größenwahn« vor. »Die dritte Startbahn ist entgegen jahrelange­r Propaganda überflüssi­g und politisch tot«, kritisiert­e Aiwanger.

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Foto: dpa/Stephan Jansen Die Propaganda der CSU war bislang nicht sonderlich erfolgreic­h.

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