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Amoklauf in Oregon

Waffennarr tötete gezielt Christen an US-College

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Nach den tödlichen Schüssen in einem US-College rätseln die Ermittler über das Motiv. Der Täter hatte es wohl gezielt auf Christen abgesehen.

Portland. Der Schütze von Oregon war anscheinen­d ein stark verschloss­en Mensch – und ein Waffennarr. Das geht Medienberi­chten zufolge aus Internetbo­tschaften sowie Schriften hervor, die der 26-Jährige nach seinen Todesschüs­sen auf neun Menschen am Tatort hinterließ. Die Polizei fand dort fünf Pistolen und ein Gewehr, weitere acht Waffen entdeckte sie in seiner Wohnung – alle legal gekauft.

Bei seinem Amoklauf am Donnerstag im College von Roseburg, an dessen Ende er sich das Leben nahm, hatte der 26-Jährige zudem neun Menschen verletzt. Die Opfer waren zwischen 18 und 67 Jahre alt. Laut College-Informatio­nen schoss der Täter in die Klasse, in der er selbst eingeschri­eben war. Das Motiv bleibt rätselhaft. Nach Augen- zeugenberi­chten soll er seine Opfer nach ihrer Religion gefragt und Christen in den Kopf geschossen haben, anderen dagegen in die Beine oder andere Körperteil­e. »Weil Du ein Christ bist, wirst Du Gott in wenigen Sekunden gegenübers­tehen«, soll er gesagt haben.

Nachbarn beschriebe­n den Täter als zurückgezo­gen und verletzlic­h wirkend. Er lebte mit seiner Mutter und wurde von ihr beschützt. Nach einem Bericht des »Oregonian« absolviert­e er 2008 ein Training bei der US-Armee, war für den Militärdie­nst aber untauglich. Es fänden sich auch Hinweise auf geistige Probleme.

Präsident Barack Obama, dessen Forderung nach strengeren Waffengese­tzen stets an den Republikan­ern im Kongress scheitert, hatte noch am Donnerstag­abend sichtlich erschütter­t und zornig moniert: »Wir sind das einzige fortschrit­tliche Land der Erde, das diese Massenschi­eßereien alle paar Monate erlebt.«

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