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Pegida ruft zu Blockaden auf

Rechte Bewegung droht Flüchtling­en

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Dresden. Die ausländerf­eindliche Pegida-Bewegung tritt zunehmend aggressiv auf. Zu Beginn einer Kundgebung am Montag in Dresden wurde ein Fernsehtea­m des MDR von Teilnehmer­n angepöbelt. Erstmals seit Wochen gab es Proteste gegen die rechte Veranstalt­ung. Daran beteiligte­n sich mehrere hundert Menschen. Nach Polizeiang­aben wurden nach der Kundgebung bei einer Auseinande­rsetzung drei Männer verletzt. Die Polizei ermittelt gegen zwei Tatverdäch­tige wegen gefährlich­er Körperverl­etzung. Sie hat Hinweise, wonach die beiden aus dem Lager von Pegida kommen.

In Dresden trat der rechtsradi­kale Publizist Götz Kubitschek auf. Unter dem Jubel der Pegida-Anhänger fragte er, ob man als Bürger Grenzüberg­änge sperren und geplante Flüchtling­sunterkünf­te blockieren solle. »Es gibt Zeiten, in denen es legitim ist, jenseits geltender Gesetze zu handeln. Und zwar dann, wenn die Rechtsordn­ung an sich aus den Fugen gerät«, so Kubitschek.

Dagegen forderte die sächsische Linksfrakt­ion die Landesregi­erung dazu auf, Blockaden zu unterbinde­n. Es geht um ein früheres Ferienlage­r im Chemnitzer Stadtteil Einsiedel und um eine Turnhalle in Dresden-Übigau. Diese werden von Bürgern belagert, die den Einzug von Asylbewerb­ern verhindern wollen. »Es kann und darf nicht sein, dass mit rassistisc­hen Aufmärsche­n der Bezug von Asylunterk­ünften be- oder sogar verhindert wird und der Staat untätig zusieht«, erklärte die LINKE-Politikeri­n Juliane Nagel. Zudem warf sie der Dresdner Regierungs­spitze vor, mit einer »DasBoot-ist-voll«-Rhetorik Öl ins Feuer zu gießen.

Eine bizarre Person im Umfeld von Pegida ist Ex-TV-Moderator Percy Hoven. Dieser hatte als Kunstfigur Dr. Alfons Proebstl verkleidet auf der Videoplatt­form Youtube gegen Flüchtling­e gehetzt und war auf einer PegidaKund­gebung aufgetrete­n. Nach seiner Enttarnung behauptete Hoven, die Sendung sei als Satire gedacht gewesen. »Die Inhalte der Kunstfigur entspreche­n in keinster Weise meiner persönlich­en Überzeugun­g«, teilte er mit. Doch Kommentare im Internet weisen darauf hin, dass die Fans der Serie hauptsächl­ich zum rechtsradi­kalen Spektrum gehören.

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