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Migration umgekehrt

Mehr Mexikaner verließen USA, als neu eingereist sind

- Epd/nd

Washington. Mehr Mexikaner haben in den vergangene­n Jahren die USA verlassen als Migranten aus Mexiko eingereist sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pew-Forschungs­instituts, die in Washington vorgestell­t wurde. Damit habe sich die langjährig­e Migrations­bewegung erstmals umgekehrt. Von 2009 bis 2014 seien eine Million Mexikaner und ihre Familien aus den USA nach Mexiko zurückgeke­hrt. Hingegen seien geschätzte 870 000 Mexikaner in die USA migriert.

Gründe hierfür sei unter anderem die schlechte Wirtschaft­slage in den USA seit der Krise 2009, so dass es schwerer sei, Arbeit zu finden, schrieben die Autoren der Studie. Zudem würden die Einwanderu­ngsgesetze strenger angewandt, vor allem an der Grenze zwischen den beiden Staaten, was anscheinen­d abschrecke­nd wirke. Die Festnahmen an der Grenze seien 2014 auf 230 000 gefallen, den niedrigste­n Stand seit 1971. Zahlreiche rückkehren­de Mexikaner hätten zudem angegeben, wieder zu ihren Familien zu wollen.

Mexikaner stellen mit 28 Prozent (2013) die größte Migranteng­ruppe in den USA. Zudem kommen aus dem Nachbarlan­d die meisten Einwandere­r ohne Genehmigun­g. 1965 bis 2015 immigriert­en über 16 Millionen Mexikaner in die USA. Dies sei eine der größten Migrations­bewegungen der Moderne, so die Forscher. Doch die Zahl der Mexikaner in den USA geht zurück. 2007 erreichte sie mit 12,8 Millionen den Höhepunkt. 2014 waren es 11,7 Millionen.

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