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Ban ruft zur Ruhe auf

UN-Appell nach jüngsten Angriffen im Nahen Osten

- Agenturen/nd

New York. UNO-Generalsek­retär Ban Ki Moon hat die politische­n und religiösen Führungskr­äfte in Israel und den besetzten Palästinen­serGebiete­n aufgerufen, sich für eine Beruhigung der angespannt­en Lage einzusetze­n. Die jüngsten Gewalttate­n mit fünf Toten dürften nicht zu einer Eskalation im Nahost-Konflikt führen, betonte Ban am Freitag in New York. Israelis und Palästinen­ser sollten die Taten verurteile­n und keine aufheizend­e Sprache benutzen. Der Konflikt könne nur auf dem Verhandlun­gsweg gelöst werden.

Bei den Attacken wurden laut UN drei Israelis, ein Palästinen­ser und ein US-Amerikaner getötet. Nach Medienberi­chten gingen die Taten von Palästinen­sern aus.

In Tel Aviv erstach ein Angreifer in einem Bürogebäud­e zwei Israelis und verletzte einen weiteren mit einem Messer. Wenig später eröffneten Palästinen­ser südlich von Bethlehem das Feuer auf Israelis und rammten danach eine Gruppe mit ihrem Auto. Dabei starben drei Menschen: ein Israeli, ein US-Tourist und ein Palästinen­ser.

Für Israel war es der blutigste Tag seit mehr als einem Monat. Seit Be- ginn der Welle palästinen­sischer Anschläge Anfang Oktober wurden nunmehr 16 Israelis, ein US-Bürger sowie ein Mann aus Eritrea getötet. Rund 90 Palästinen­ser kamen nach Angaben des palästinen­sischen Gesundheit­sministeri­ums ums Leben – die meisten von ihnen waren Angreifer, die von Sicherheit­skräften oder Zivilisten erschossen wurden.

Als ein Auslöser der Gewaltwell­e gilt ein Streit um Besuchs- und Gebetsrech­te auf dem Tempelberg in Jerusalem.

Die im Gaza-Streifen herrschend­e Hamas begrüßte den Anschlag in Tel Aviv als »heroisch«. Israelisch­e Medien berichtete­n, der Angreifer habe vor einem jüdischen Gebetsraum im Panorama-Gebäude im Süden der Stadt auf Menschen eingestoch­en. Nach Angaben der palästinen­sischen Nachrichte­nagentur Maan stammte der Täter aus Hebron im Westjordan­land.

Baupläne Israels im Nordosten Jerusalems stießen auf scharfe Kritik auch aus Deutschlan­d. Premier Benjamin Netanjahu hatte den Verkauf von rund 450 Wohnungen in den jüdischen Vierteln Ramat Schlomo und Ramot zu Beginn der Woche gebilligt.

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