Meerestiere und Aqua-Molli-Fit
Die Berliner Bäder-Betriebe haben am Freitag ihr Winterprogramm präsentiert. Neben dem »einzigartigen Angebot« des Lauschens von Meerestiergeräuschen im Stadtbad Charlottenburg oder von Aqua-Molli-Fit-Kursen hat sich das Unternehmen insgesamt einen »Facelift«, wie es neumodisch englisch in der Pressemitteilung heißt, verschrieben.
Die triste Realität in den Schwimmhallen hat mit den vermeintlich wohlklingenden Anglizismen indes nichts zu tun. An dieser werden auch neue Mehrfachkarten, ein neues Kundenzentrum und ein paar Qualitätszertifikate wenig ändern. Wie heruntergekommen die Schwimmhallen tatsächlich sind, schreibt auf dem Kurznachrichtendienst Twitter täglich der »@SchwimmBlog«. Von 31 Bädern, so hieß es am Freitag, seien in dieser Woche elf von »außerplanmäßigen Schließungen« betroffen gewesen.
Dass die Berliner Bäder in den vergangenen Jahren heruntergewirtschaftet wurden, ist bekannt. Neu ist, dass dem Unternehmen die Lage immer mehr entgleitet. Wie krass der Personalmangel ist, unterstreicht auch der Brandbrief des Personalrates des kommunalen Unternehmens. Demnach kann nicht mal mehr die Überwachung des Badebetriebes gewährleistet werden. Und was macht der zuständige Sportsenator Frank Henkel (CDU)? Er ist wieder einmal abgetaucht.