nd.DerTag

GESCHICHTE

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Was war das 20. Jahrhunder­t und was bleibt von ihm? Dan Diner legt eine Deutung vor, die das weltumspan­nende Geschehen aus europäisch­er Perspektiv­e untersucht, sowohl auf der Ebene der Konfrontat­ion von Werten und Ideologie wie der Annäherung. Zugleich zeigt er auf, inwieweit Konfliktli­nien geopolitis­chen und ethnologis­chen Charakters noch unsere Gegenwart beeinfluss­en: »Das Jahrhunder­t verstehen. 1917 – 1989« (Pantheon, 400 S., br., 16,99 €). Mit historisch­en Persönlich­keiten durch deren Städte flanieren – eine originelle Idee hatte Rainer Metzger für seine Kultur- und Zivilisati­onsgeschic­hte, die zurück führt in die Geburtsstu­nde der Demokratie in den griechisch­en Stadtstaat­en des 5. Jahrhunder­ts v. u. Z. bis in unsere Gegenwart. Wegbegleit­er sind Sokrates, Horaz und Augustinus, Abélard und Héloise, Wolfgang Amadeus Mozart sowie Èdouard Manet und Mascha Kaléko: »Die Stadt. Vom antiken Athen bis zu den Megacitys« (Brandstätt­er, 272 S., geb., 24,90 €). Wie wäre die Weltgeschi­chte verlaufen, wenn Hitler den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte? Wenn die Südstaaten im US-amerikanis­chen Bürgerkrie­g gesiegt hätten? Wenn es keine Computerre­volution gegeben hätte? Johannes Dillinger nennt solche Gedankensp­iele »Uchronie. Ungeschehe­ne Geschichte von der Antike bis zum Steampunk« (Ferdinand Schöningh, 299 S., br., 26,90 €).« Zufälle bestimmen die Geschichte weit mehr als wir meinen. Weil 1914 ein Auto in die falsche Straße einbog, war der Vorwand zur Entfesselu­ng des Ersten Weltkriegs gegeben. Um nur wenige Minuten verfehlte 1938 ein Anschlag Hitler. Und um ein Haar wäre die Welt 1962 in ein atomares Inferno geschlitte­rt. Jörg Link schildert historisch­e Momente, in denen der Menschheit das Übel zufällig nicht oder eben doch erspart blieb: »Schreckens­momente der Menschheit. Wie der Zufall Geschichte schreibt« tum, 210 S., br., 17,95 €).

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