GLOBALES
Der Hunger ist eine Metapher für die Spaltung der Welt, zwischen denen, die haben, und jenen, die nichts haben, zwischen diesen, die haben, weshalb andere nichts haben, und denen, die andernfalls sehr wohl etwas hätten. »Ein großartiges Buch! sehr wichtig und außerordentlich kenntnisreich« urteilt Jean Ziegler über die Anklage von Martín Caparrós »Der Hunger. Wie zum Teufel können wir weiterleben, obwohl wir wissen, dass diese Dinge geschehen?« (Suhrkamp, 844 S., geb., 29,95 €). »Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.« Mit dieser biblischen Paraphrase suchte George W. Bush jun. Verbündete für seinen Angriff auf Irak. War er ein heiliger Krieger? Philippe Buc untersucht, wann und unter welchen Bedingungen Konflikte christlich geprägter Gesellschaften zu Glaubenskriegen wurden. Die theologisch motivierte Legitimation von Terror und Krieg lädt Konflikte nicht nur auf, sie erschwert und verhindert auch Friedensschluss und Versöhnung: »Heiliger Krieg. Gewalt im Namen des Christentums« (Philipp von Zabern, 432 S., geb., 39,95 €). Im Dezember 2012 wurde eine 23-jährige Studentin in einem Bus in Delhi Opfer einer Gruppenvergewaltigung. Ihr Tod löste wochenlange Proteste nicht nur in der indischen Hauptstadt aus. Katharina Kakar berichtet über die Lebensrealität ihrer Geschlechtsgenossinnen auf dem Subkontinent zwischen Ohnmacht und Armut, Auflehnung und Emanzipation: »Frauen in Indien. Leben zwischen Unterdrückung und Widerstand« (C.H. Beck, 232 S., br., 14,95 €). Vielfach ist der Erfolg des Front National unmittelbar mit dem Niedergang der französischen Industrie und der massiv angestiegenen Arbeitslosigkeit begründet worden. Sebastian Chwala widerlegt diese eindimensionale Erklärung und beweist, dass der seit langem andauernde Aufstieg der extremen Rechten in Frankreich viel eher aus der Bedrohung einer breiten »Eigentümergruppe« durch die Monopolisierungstendenzen des »modernen« Kapitalismus resultiert: »Der Front National: Geschichte, Programm, Politik und Wähler« (PapyRossa, 143 S., 12,90 €).