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Hamburg verbietet Glyphosat

Hansestadt verbannt Mittel von öffentlich­en Flächen

- Had

Hamburg. In Hamburg dürfen auf öffentlich­en Flächen wie Straßen, Parks und Friedhöfen vorerst keine Unkrautver­nichter, die den umstritten­en Wirkstoff Glyphosat enthalten, eingesetzt werden. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation teilte mit, keine Genehmigun­gen fürs Glyphosats­pritzen mehr zu erteilen, bis die Fragen geklärt seien, »in wieweit und unter welchen Bedingunge­n das Herbizid krebserreg­end für den Menschen ist«.

Der weltweit verbreitet­e Wirkstoff Glyphosat ist in der Kritik. Zuletzt hatte die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO Glyphosat als »wahrschein­lich krebserreg­end« eingestuft. Auch Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersach­sen haben den Einsatz in den Städten untersagt. Schleswig-Holstein erwägt ähnliche Schritte. Dort hatte man Rückstände der Mittel im Grundwasse­r gefunden. In Mecklenbur­g-Vorpommern war ein Antrag der Grünenfrak­tion im Landtag gescheiter­t.

2016 steht eine Neuzulassu­ng im Rahmen EU-Wirkstoffp­rüfung an. »Jetzt müssen weitere Bundesländ­er diesem Beispiel folgen und auch in der Landwirtsc­haft muss es endlich eine Abkehr von Glyphosat geben«, forderte Paul Schmid vom Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) in Hamburg. »Wir brauchen aber nicht nur einen Ausstieg aus Glyphosat, sondern ein Reduktions­programm für sämtliche Pestizide.«

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